Verkehrserziehung

Die Verkehrserziehung der JRS, die in Zusammenarbeit mit den beiden weiteren Markweg-Schulen durchgeführt wird, bietet ihren Schülerinnen und Schülern abgestimmt für die verschiedenen Jahrgangsstufen ein umfassendes Angebot.

 

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Mängeln auf der Spur: Fahrradkontrolle im Herrenberger Schulzentrum Markweg
 
Die Helmquote sinkt
 
von Rüdiger Schwarz, Gäubote Herrenberg, 20.11.2008
 
betreuender Lehrer: Hermann Rösch

Da war so mancher Schüler überrascht: Im Herrenberger Schulzentrum am Markweg wartete gestern in der Früh die Polizei auf die jungen Radler. Sie nahm die Velos unter die Lupe - damit böse Über­raschungen im Straßenverkehr aus­bleiben.
 

2008-11 Gaeubote Fahrradkontrolle web
GB-Foto: Holom
Ermahnende Worte: Die Polizei und Eltern kontrollieren Fahrräder der Schüler

Bevor die ersten Schüler eintreffen, fah­ren die Polizeiautos auf den Parkplatz. Das Herrenberger Revier arbeitet mit der Verkehrspolizei Böblingen zusammen. Mitglieder der Elternbeiräte der ansässi­gen Schulen wie etwa Klaus Rohde und Cornelia Marquardt unterstützen sie, zum anderen wirken auch die Schülerverkehrs­mentoren bei den Kontrollen mit.

Mit dabei sind die Schüler Gerrit Koch und Christoph Eichler: Sie sind zu Ver­kehrsmentoren ihrer Schule ausgebildet worden und haben eine Zielgruppe - ihre Hauptaufgabe besteht darin, „vor allem die Fünft- und Sechstklässler zu beraten, zu unterstützen und ihnen Hilfestellungen zu geben".

An der Polizei kommt keiner vorbei: Sie hat drei verschiedene Korridore eingerich­tet, um die Schüler der Jerg-Ratgeb-Real­schule und der Vogt-Heß-Grund- und Hauptschule zu erfassen, um so ein mög­lichst lückenloses Kontrollsystem zu ge­währleisten. „Die Verkehrsbeauftragten der drei Schulen arbeiten eng zusammen", berichtet Lutz Rasemann, Lehrer und gleichzeitig Verkehrsbeauftragter des An­dreae-Gymnasiums.

An den Korridoren stehen Helfer mit Kontrollbögen. Dies sind Check-Listen, an­hand derer die festgestellten Mängel er­fasst werden: Stimmen die Beleuchtung vorn und hinten? Funktionieren die Brem­sen vorn und hinten? Hat das Rad die Re­flektoren - und zu guter Letzt auch eine Klingel? Die Fahrradhelmquote wird nur statistisch erfasst.

Die Mängelberichte werden über die Schule direkt an die Eltern weitergeleitet. Bei Schülern über 14 Jahren sieht die Sachlage etwas anders aus: Ihnen kann ei­ne Anzeige wegen Verstoßes gegen die Straßenverkehrszulassungsordnung blü­hen und diese Anzeige trifft den Fahrer, nicht seine Eltern. Thomas Härter vom Herrenberger Ordnungsamt bestätigt, dass bei der letzten Kontrollaktion „ein nicht gerade geringer Stapel mit Anzeigen beim Landratsamt eingegangen war".

Mittlerweile ist dies die dritte Aktion, die mit Bußgeldern arbeitet. „Es geht nur über den Geldbeutel. Ohne passiert nichts", lautet die Erfahrung Rasemanns. Früher hätten die Eltern zwar die Mängel­listen bekommen, aber bei anschließenden Kontrollen seien immer noch dieselben Mängel vorhanden gewesen.

Nach der Kontrollaktion waren alle Sei­ten angesichts des reibungslosen Ablaufs zufrieden, nur die Polizei erwägt, beim nächsten Mal, weniger Einsatzkräfte zur Verfügung zu stellen.

Allerdings geben die Ergebnisse der schulübergreifenden Radkontrolle im Markweg doch wieder Anlass zur Sorge: Lag die Helmtragequote im vergangenen Jahr noch bei rund 80 Prozent, so sank sie diesmal auf rund 50 Prozent. Auch die Zahl der Beanstandungen ist um rund neun Prozent von 39,7 Prozent im Vorjahr auf 48,5 Prozent bei der aktuellen Kontrol­le gestiegen. Trotz Hinweis auf den Poli­zeieinsatz, der Ankündigung von Anzeige und Verwarnungsgeld sowie Untersagung der Weiterfahrt ist die Verstoßquote erheb­lich nach oben geschnellt.

Da 61,7 Prozent der Radfahrer, bei de­nen es Beanstandungen gab, älter als 14 Jahre sind, wird - wie vom schulübergrei­fenden Verkehrsausschuss abgestimmt - mit den Mängelberichten Anzeige beim Ordnungsamt erstattet und ein Verwar­nungsgeld erhoben.

(Artikel erschienen am 20.11.2008 im Gäubote Herrenberg. Wir danken der Redaktion des Gäubote für die freundliche Genehmigung des Nachdrucks. Siehe auch www.gaeubote.de)

 

Training im Bildungszentrum Markweg: Fünftklässler lernen vernünftiges Verhalten

 

Regeln für die Schulbusfahrt
 
von Michael Mangold, Gäubote Herrenberg, 17.09.2008
 
betreuender Lehrer: Hermann Rösch

Grundlagentraining für die Jüngsten ist bei den Schulen im Markweg angesagt: Referenten des Bildungswerks der Omnibusun­ternehmer Böblingen zeigen allen fünften Klassen in dieser Woche mit Spielen und Experimenten, wie si­cheres und vernünftiges Verhalten bei der Fahrt mit dem Schulbus aus­zusehen hat. Erst dann könnten Sie in ei­nigen Jahren zu „Schulbusbeglei­tern" ausgebildet werden, wie es der­zeit im Schulzentrum im Längenholz geschieht.
 

GB-Foto: gb
Busfahren will gelernt sein — gerade auch bei Fünftklässlern

„Das Gedränge an den Bushaltestellen und im Bus ist in letzter Zeit immer schlimmer geworden. Gemeinsam haben wir beschlossen, dass gegen die Gefahren hierbei etwas getan werden muss", sagt Hermann Rösch, der Verkehrssicherheits­beauftragte der Jerg-Ratgeb-Realschule. Zusammen mit seinen Kollegen Richard Wissmann von der Vogt-Heß-Schule und Lutz Rasemann vom Andreae-Gymnasium sowie dem Verkehrsausschuss aller drei Schulen organisiert er seit drei Jahren die Grundkurse für die Fünftklässler. Von klein auf sollen die Kinder lernen, wie sie sich zu verhalten haben, um Chaos zu ver­meiden, und die Sicherheit im Schulbus erheblich zu erhöhen. In der achten Klasse erfolgt dann eine Vertiefung. „Wer möchte, kann sich danach zusätzlich zum Schul­busbegleiter ausbilden lassen, um ein Auge darauf zu haben, dass die Kinder auch um­setzen, was sie in Kursen wie dem heutigen lernen", erklärt Rösch. Jenes Seminar wird im Schulzentrum im Markweg kommen­den Oktober/November stattfinden. Just in dieser Woche wird es an den Längenholz-Schulen durchgeführt. 

Die Idee, Fünftklässler über das richtige Verhalten an der Bushaltestelle und im Schulbus zu unterrichten, fände derzeit im ganzen „Ländle" großen Anklang, erzählt Referentin Claudia Wiest vom Bildungs­werk der Omnibusunternehmer Böblingen. „Gerade zum Schulbeginn sind unsere Leute überall unterwegs." Wiest trifft bei den Jungen und Mädchen den richtigen Nerv: Im lockeren Plauderton, mit Experi­menten und Spielen weckt sie das Interes­se der Kinder, die mit Feuereifer dabei sind. 

In einem Theorieteil spricht Wiest die wichtigsten Punkte an und lässt die Kin­der von ihren eigenen Erfahrungen berich­ten. Geschichten machen die Runde: von entnervten Busfahrern, die sich weigern die lärmende Meute weiter zu fahren, vom Sitzen auf ausgespuckten Kaugummis und von drängelnden „Großen" - die Pauschal­bezeichnung der Jüngsten für alle Mit­schüler von der Mittelstufe aufwärts. „Ziel ist es hier, das Verständnis für die Proble­matik zu wecken", erklärt Claudia Wiest. „Die Kinder sollen begreifen: Auch ihr seid Teil des Problems, aber ihr könnt et­was dagegen tun." 

Vandalismus ist ein nicht zu unterschät­zender Punkt. Ob Kaugummis, Zündeln, oder eingeritzte Sitzpolster: Jährlich be­laufen sich die Schäden an den 50 Bussen des Busunternehmens, für das Claudia Wiest arbeitet, auf 25 000 Euro, berichtet sie. Besonders skurril und auch gefährlich: „Die Nothammer, um die Scheiben zu den Notausgängen einzuschlagen, werden be­sonders gerne mitgenommen. Uns fehlen jedes Jahr 20. Im Brandfall ist das natür­lich lebensgefährlich." 

Im Praxisteil geht's ans Eingemachte: Ein Wettrennen in den Bus steht als erstes auf dem Programm - einmal im chaoti­schen Sturm auf die Flügeltüren, einmal schön brav in Zweierreihen. Die Kinder merken rasch, dass letztere die schnellere Methode ist. Im fahrenden Bus zeigt Wiest den Fünftklässlern, wo sich Notausgänge, Feuerlöscher und Nothammer befinden und wie diese zu benutzen sind. Ein Satz Hütchen muss das Zeitliche segnen, um den richtigen Sicherheitsabstand an der Bushaltestelle zu demonstrieren. 

Bei nur 28 km/h legt der Busfahrer eine Vollbremsung ein. Staunend beobachten die Kinder, wie sich ein sorglos im Gang abgestellter Schulranzen in ein Geschoss verwandelt und bis ganz nach vorn, zum Fahrer katapultiert wird. Sicherer Halt ist bei einer Vollbremsung von besondrer Be­deutung, und so bringt Wiest den Kindern bei, den richtigen Stand und das richtige Festhalten bei, um im überfüllten Bus auf jede Überraschung aus dem Nichts gefasst zu sein. Von Anfang an sei das Fünftkläss­ler-Busprojekt ein gemeinsames Unterneh­men des gesamten Schulzentrums gewesen, lobt Andrea Fabisch-Wörner, Eltern­beirätin an der Jerg-Ratgeb-Schule. Die Referenten werden vom Förderverein der drei Schulen bezahlt. Trainingsbusse und Fahrer indes werden von den Firmen Däu­ble und Nagoldtalreisen bereitgestellt.
 
(Artikel erschienen am 17.09.2008 im Gäubote Herrenberg. Wir danken der Redaktion des Gäubote für die freundliche Genehmigung des Nachdrucks. Siehe auch www.gaeubote.de)

Der Förderverein unterstützt diese Aktion mit einem Förderzuschuß.

Der Förderverein unterstützt das Projekt Inline-Sicherheits-Training. Die Zielgruppe dieses Sicherheits-Trainings sind die Schüler und Schülerinnen der Klassen 5 und 6. Allerdings können an den Kursen maximal 36 Schüler teilnehmen. Diese 36 Schüler werden dann auf zwei Kurse verteilt.
Sie lernen so unter der Anleitung eines speziell geschulten Trainers, wie man sich auf Inlinern richtig verhält. Und natürlich auch, was man als Inlinerfahrer beachten muss, um sich oder auch andere nicht unnötig in Gefahr zu bringen.
Natürlich lernt man bei diesem Training auch, was zur „richtigen“ Ausrüstung gehört:
Helm, Ellenbogen-, Knie- und Handgelenkschoner zu tragen ist sozusagen Pflicht, um an diesem Training teilzunehmen.

Dieses Inline-Sicherheitstraining findet auf dem Pausenhof der Vogt-Hess-Hauptschule statt. Dort ist ein „Straßennetz“ aufgezeichnet, das man normalerweise zur Übung für die Fahrradprüfung benutzt.

(Mara-Kristin Funke)

- für die 5er- und 6er-Klassen -

 

- Betreuender Lehrer: Herr Hermann Rösch -



Im Rahmen des Sportprofils werden an der Schule für die Klassen 5 und 6 neben den Wintersportarten Snowboard und Ski auch sommerliche Aktivitäten wie Mountainbiken und Inlinern angeboten. „Wir wollen den Kindern zeigen, dass Sport im Freien Spaß machen kann", erklärt Sportlehrer Hermann Rösch. Er hat den Kurs organisiert und die beiden Inline-Lehrer aus Böblingen, die schon im vergangenen Jahr zu Gast waren, erneut eingeladen. „Das sind echte Profis. Einer von beiden bildet selbst Kursleiter aus. Die Kinder wurden in zwei Gruppen eingeteilt, die jeweils eineinhalb Stunden lang alle möglichen Aspekte rund ums Inlinern vermittelt bekamen. Dazu gehört natürlich, wie man richtig fällt, ohne sich dabei zu verletzen und eine Aufklärung darüber, warum es so wichtig ist beim Inlinern Schutzhelm, Knie- und Ellenbogenschützer und Handschuhe zu tragen. „Die Unfallverhütung spielt bei uns eine immens wichtige Rolle. Schließlich sollen die Kinder Spaß bei der Sache haben und sich trotzdem sicher fortbewegen können", so Rösch. Dazu gehörte auch die Methodik des richtigen Fahrens, sprich wie man denn eigentlich auf den Rollen stehen muss, damit alles klappt. Und wer schnell fahren will, der muss auch schnell bremsen können. Vor allem im Straßenverkehr spiele das eine wichtige Rolle. Der Kurs ist eine regelmäßige Sache, er gehört zum Sportprofil dazu.

Der Förderverein hat die Kosten für die Referenten übernommen.

(Hermann Rösch)









Wieselflink flitzen Schüler um die Hütchen


von Harald Schönle, Gäubote Herrenberg

betreuender Lehrer: Hermann Rösch


Inline-Skaten macht Spaß, hat aber auch seine Tücken: Auf die richtige Technik kommt es an. Deshalb zeigten gestern zwei Trainer den Fünft- und Sechstklässlern der Herrenberger Jerg-Ratgeb-Realschule die richtige Brems- und Kurventechnik.


GB-Foto: Bäuerle
Flott im Slalom Parcour: Die "Sportklassen" verbessern ihre Fahrtechnik.


Etwa 30 Schüler der Jerg-Ratgeb-Realschule (JRS) scharen sich um die beiden Inline-Skating-Instruktoren Annette und Bernd Rappold aus Maichingen. In den nächsten 90 Minuten werden sie eingewiesen, wie man richtig fällt, wie man effizient bremst und seine Fahrtechnik verbessert. Doch zuallererst erfahren die Schüler, warum eine vollständige Schutzausrüstung Pflicht ist: Sie verhindert schlimmere Verletzungen. „Wer von euch ist schon einmal gestürzt?", fragt Bernd Rappold - die Antwort der Elf- bis Zwölfjährigen ist eindeutig: Alle hatten bereits unliebsamen Kontakt mit dem Asphalt. Jetzt lernen selbst „Profis" wie Daniel Klisch, der Zeitungen auf Inline-Skates austrägt, noch etwas dazu.

Die Mädchen und Jungs der Klassen 5c und 6c, die sich auf die Skates wagen, sind aus den sogenannten „Sportklassen". „Das Profil der Klassen beruht auf Sportarten, die in der freien Natur ausgeübt werden können - neben Snowboarden Skifahren und Mountainbiken gehört dazu Inline-Skaten", sagt der Klassenlehrer Hermann Rösch. „In höheren Klassen wird dieses Profil um andere Sportarten erweitert."

Die Schutzausrüstung sitzt, das haben die Schüler geprüft: Es kann losgehen. In einem kleinen Slalomkurs mit Hütchen zeigen sich die Fertigkeiten der Kinder schnell. Pascal Gründer beispielsweise fährt erst seit einem Dreivierteljahr. „Ich kann auf jeden Fall meine Technik noch verbessern", gesteht der Elfjährige ,,und kurvt um die nächste Pylone. Alle Kinder können schon recht gut fahren, obwohl der eine oder andere noch nicht so lange dabei ist. Erika Root, zwölf Jahre alt, erzählt: „Seit ich vier bin, fahre ich Inline-Skates, nun aber nicht mehr so häufig."

Den Kurs sponsert der Förderverein der Jerg-Ratgeb-Schule. Annette Rappold ist hauptberufliche Sportfachwirtin und staatlich geprüfte Trainerin mit Lizenzen in mehreren Sportarten. Ihr Mann unterstützt sie nebenberuflich, verfügt aber ebenfalls über entsprechende Qualifikationen. Durch den Einsatz von methodischen Hilfsmitteln wie Hütchen, Stangen oder Kunststoff-Teller wird die Koordination und Motorik der Kinder bei diesem Training geschult. Und Spaß macht es nebenbei auch noch. Für Regina Kobacsek ist es der erste Kurs. Trotzdem sagte sie: „Ich finde die Übungen leicht", berichtet die Zwölfjährige. Flott rollt sie weiter - auf einem Bein: „Das macht mir besonderen Spaß.

Doch neben dem Spaß und Verbesserung der Fahrtechnik gibt es einen weiteren Punkt, auf den Klassenlehrer Hermann Rösch hinweist: Er ist der Verkehrsbeauftragte der Herrenberger Realschule. „Eine bessere Fahrtechnik steigert die Sicherheit, was ein wichtiger Aspekt in der Verkehrserziehung darstellt." Simon Wimmer, elf Jahre alt, soll es recht sein: Er nutzt den Kurs, um seine neuen Inline-Skates, die er zu Ostern geschenkt bekommen hat, einzufahren.

(Artikel erschienen am 18.04.2008 im Gäubote Herrenberg. Wir danken der Redaktion des Gäubote für die freundliche Genehmigung des Nachdrucks. Siehe auch www.gaeubote.de)

Der Förderverein finanziert die Honorarkosten der Inliner-Trainer.


Einige Eindrücke von den Inliner-Trainings:










Schulbusaktion "Mein Bus ist sicher"

- für die 5er-Klassen der 3 Markwegschulen -

 

- Betreuender Lehrer: Herr Hermann Rösch -




Vollbremsung. „Egon" fliegt mit voller Wucht durch den Schulbus. Das hätte schlimm enden können, doch zum Glück ist „Egon" nur eine bemalte Plastiktonne, die zeigen soll, wie Kräfte wirken können. Das macht Eindruck auf die Fünftklässler der drei Herrenberger Markwegschulen.

„Das Wichtigste im Bus ist Festhalten, denn Ihr wisst nie, wann der Fahrer bremsen muss". Thomas Fritz, Referent vom Bildungswerk der Omnibusunternehmer Baden-Württemberg setzt beim Busprojekt für die Fünfer zuerst auf Theorie und legt dann besonderen Wert auf die Praxis. Unten im Schießtäle steht schon der Bus der Firma Rübenacker parat. Jetzt soll das im Klassenraum gelernte in die Tat umgesetzt werden.

„Und los!" Auf Kommando stürmen die Jungen und Mädchen den Bus, drängeln vorbei am Fahrer und hocken sich auf die Sitze, möglichst weit vorne. So, und jetzt richtig. Schön anstellen, flott, aber in Reih und Glied geht es in den Bus. Man grüßt freundlich den Busfahrer und setzt sich in die hinteren Reihen. Die Schulranzen kommen bei den Füßen auf den Boden. Geht doch. Thomas Fritz ist zufrieden. Janina hat dabei die Stoppuhr betätigt und festgestellt, dass Drängeln zeitlich rein gar nichts bringt, aber weit gefährlicher ist.

Ganz am Ende der zweistündigen Lehrstunde opfert Thomas Fritz noch eine vier Kilogramm schwere Melone, die er vor das Hinterrad des Linienbusses legt. Ein Fahrzeug dieser Größe lässt sich davon nicht beeindrucken, langsam rollt der dicke Reifen über die Frucht. Weder Fahrer noch die zwei Schüler, die sich extra über die Achse gesetzt haben, spüren etwas davon, dass der Bus über die Melone gefahren ist. Der Fuß eines Kindes wäre wohl zerquetscht worden.

Dass mit einem leichten Schubs von hinten eine wartende Gruppe schnell nach vorne katapultiert werden kann, demonstrierte Thomas Fritz mit den Fünftklässlern noch im Klassenzimmer. Der schmächtige Gabriel rempelt den letzten „Mann" an, durch den Dominoeffekt würden die vorderen der Gruppe im Ernstfall nun auf der Straße stehen. Wenn dann ein Bus vorfährt, ist das kein Spaß mehr.

„Wie komme ich im Notfall raus?" Mit dem Nothämmerchen die Scheibe einschlagen ist eine von drei Möglichkeiten, den Bus zu verlassen, die der Referent erläutert. Einen weiteren Notausgang bieten die zwei großen Lüftungsklappen an der Decke, und wer am Hahn dreht und die Druckluft entlässt, kann anschließend kinderleicht die Türen des Busses öffnen.

Hier geht es um Grunderfahrungen, meinte Dirk Hasenbusch, Rektor der Jerg-Ratgeb-Realschule. Geplant ist künftig, jeweils mit den Fünfern der drei Schultypen im Markweg ein derartiges Busprojekt durchzuführen. Fortsetzung soll dann in Klasse acht sein, wo es denn mehr um Vandalismus, aber auch um Hilfe für die kleineren Mitfahrer gehen soll.

Weitere Informationen im Internet
http://www.bb-live.de
http://www.busstop.de


Der Förderverein hat die Kosten für den Referenten übernommen.

(Hermann Rösch)





Aktion „Mein Bus ist sicher" in der Herrenberger Jerg-Ratgeb-Schule: Fünftklässier bekommen besonderen Unterricht


von Rebecca Haar, Gäubote Herrenberg, Okt.2007

betreuender Lehrer: Hermann Rösch


Die drei Schulen im Herrenberger Markweg legen viel Wert auf die Sicherheit ihrer Schüler. Aus diesem Grund kam am gestrigen Freitag Thomas Fritz in die Jerg-Ratgeb-Realschule. Der Polizeihauptkommissar unterstützt die Schulbusaktion „Mein Bus ist sicher", um die neuen Fünftklässler an einen sicheren Umgang mit dem Straßenverkehr heranzuführen.


GB-Foto: Holom
Die Melone ist bald platt: Thomas Fritz weist auf die Gefahren im Straßenverkehr hin.

Mit dem Tageslichtprojektor wird eine Karikatur an die Wand des Klassenzimmers der 5c gestrahlt: Ein Busfahrer, Schüler mit Heiligenschein. „Lauter kleine Engel?" ist die Überschrift. Immer mehr Schüler kommen nach der Pause ins Klassenzimmer. Simone Helfrich, die Klassenlehrerin und Hermann Rösch, ebenfalls Lehrer, gehen ins Klassenzimmer. Thomas, Fritz folgt ihnen: „Ihr macht ja meinen Bus kaputt!", sagt der 49-Jährige lachend. Er kommt über den Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmer (WBO) an die Schulen und macht die Schüler fit für den Straßenverkehr.

Inzwischen haben sich die Schüler aus dem „Bus", bestehend aus mehreren Stühlen, weggesetzt. „Große Augen? Was kommt auf euch zu?", fragt Fritz. Gespannte Stille unter den Schülern. „Mein Schulbus ist sicher' ist unser Thema heute", erklärt er den Kindern. Fast alle kommen mit dem Bus zur Schule, manche mit dem Zug. Für die meisten ist das tägliche Busfahren noch ein neues Gebiet. Erst seit zwei Wochen fahren die meisten von ihnen regelmäßig mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Mit Nora Johnson will Fritz gemeinsam über die erdachte Straße im Klassenzimmer gehen. Das Mädchen weiß Bescheid: Erst nach links, dann nach rechts schauen. Die nächste Aufgabe ist schon kniffliger: Was machen, wenn 50 Meter entfernt von der Haltestelle ein Zebrastreifen ist und der Bus gerade abfahren will? „Ihr müsst über den Zebrastreifen gehen. Lieber verpasst ihr einmal den Bus, als dass euch etwas passiert", erklärt Fritz nachdrücklich. Damit sich das nicht wiederholt, sollen die Schüler sich am nächsten Tag lieber früher auf den Weg machen.

Als Nächstes stellen sich zehn Jungen dicht gedrängt zusammen. Starr schauen sie aus dem Fenster hinaus. Der 49-Jährige nimmt leise Lisa Meixner an der Hand, flüstert ihr etwas zu. -Sie lächelt und rennt von hinten auf die Menge zu. Die Jungen haben sie nicht kommen sehen. Alle machen einen Schritt nach vorn. „Das war Superwoman", sagt Fritz : scherzend und die Jungen sind überrascht. Dass ein Mädchen sie so überraschen könnte, hätten sie nicht gedacht.

Thomas Fritz' Methoden sind durchdacht. Er hat eine pädagogische Schulung gemacht, schöpft aber auch aus seiner Erfahrung mit den eigenen beiden Kindern. Lebendig bringt er den Schülern näher, auf was sie im Straßen- und Busverkehr achten müssen. Mit den Übungen macht er den Kindern deutlich, wie schnell es passieren kann, dass jemand unbeabsichtigt auf der Straße steht. Und das, ohne sich vorher umgesehen zu haben. „Das ist 'Learning by doing'", erklärt er in der kurzen Pause zwischen dem Theorie- und Praxisteil sein Konzept. Die Aktion werde seit fünf Jahren in Baden-Württemberg angeboten und erfreue sich reger Nachfrage.

Angela Schulz, Leiterin des Andreae-Gymnasiums, führt weiter aus: „Alle drei Markwegschulen sind am Programm beteiligt." Die Verkehrssicherheitsbeauftragten, Lutz Rasemann, Richard Wißmann und Hermann Rösch arbeiten schulübergreifend. Dirk Hasenbusch, Rektor der Realschule, ist stolz auf die Aktion, die vom Förderverein finanziert wird. „Circa 30 000 Euro stehen uns durch diesen Verein im Jahr zur Verfügung, die wir für solche Aktionen und Projekte verwenden."

Für den praktischen Teil der Aktion gehen die Schüler gemeinsam mit Fritz zu einem bereitstehenden Bus. Vorbildlich steigen die Kinder ein. Nachdem der 49-Jährige die Notausstiege erklärt hat, fährt der Bus los. Eine Vollbremsung soll vorgemacht werden. Der Bus ist klein und manche Kinder stehen in der Mitte. Plötzlich kracht es. Die Schüler klammern sich an ihren Sitzen fest. Die stehenden brauchen mehr Kraft, um sich festhalten zu können. „Das waren jetzt nur 20 Kilometer pro Stunde", macht Fritz den Kindern deutlich. Erstaunen. Auch mit sieben Kilometern pro Stunde ist die Beschleunigung, wenn der Bus' bremst, noch überraschend stark.

Zurück an der Schule zeigt er den Jungen und Mädchen, was passiert, wenn etwas unter dein Bus liegt. Er nimmt eine Wassermelone und legt sie unter das Hinterrad. Zwei Mädchen sollen im Bus genau über der Achse sitzen. Die restliche Klasse soll den Bus und die Melone beobachten. Restlos plattgefahren wird sie und die Kinder im Bus sind erstaunt: Nicht mal gewackelt hat es dort, als der Bus über die Melone gefahren ist.


(Artikel erschienen im Okt.2007 im Gäubote Herrenberg. Wir danken der Redaktion des Gäubote für die freundliche Genehmigung des Nachdrucks. Siehe auch www.gaeubote.de)

Der Förderverein unterstützt diese Aktion mit einem Förderzuschuß.

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