Das Team der Schulradler kümmert sich um die Verkehrssicherheit GB-Eoto: Bäuerle
Rund 2000 Schüler besuchen das Schulzentrum im Herrenberger Markweg. Viele von ihnen kommen mit dem Fahrrad. Auch die neuen Fünftklässler. Damit sie sicher zur Schule gelangen, mögliche Gefahren auf dem neuen Schulweg erkennen und am Zielort wissen, wo sie ihren Drahtesel abstellen können, gibt es auch in diesem Jahr die Schulradler: Schüler der höheren Klassen, Erwachsene und mit Ronny Scholz sogar ein Ex-Radprofi zählen dazu.
Bereits zum zweiten Mal gibt es in diesem Jahr im Markweg das Schulradlerprojekt - mit mehr Teilnehmern und mehr Begleitern. „Die Eltern sind sehr beruhigt, dass ihre Kinder sicher zu Schule kommen", sagt Dr. Gudrun Schickler, Rektorin am Andreae-Gymnasium (AGH). Die Schulradler begleiten neue Fünftklassier, 42 an der Zahl, die sich mit dem Fahrrad aus ihren Heimatorten auf den Schulweg machen. 18 zum AGH, 16 zur Jerg-Ratgeb-Realschule und acht zur Vogl-Heß-Schule. Zwei Wochen lang zum Schuljahresbeginn sind sie morgens immer mit dabei. Die weitesten Strecken führen von Oberjesingen und Bondorf sowie von Öschelbronn und Tailfingen nach Herrenberg. Aber auch aus Kuppingen, Affstätt und Nufringen sowie aus Herrenberg haben Eltern ihre radelnden Fünftklassier angemeldet.
„Dieses Projekt ist ein Gewinn für alle", sagt Veronika Gerlach, die Vorsitzende des Gesamtelternbeirats in Herrenberg. Sie begann bereits im vergangenen Schuljahr mit den Vorbereitungen - in Zusammenarbeit mit der Polizei und den dieses Jahr beteiligten Schulradlern, zu denen auch der Ex-Gerolsteiner Radprofi Ronny Scholz gehört. Er begleitet die Fünftklässler auf dem Weg von Nufringen und Kuppingen in den Markweg. Schon im vergangenen Jahr engagierte er sich für diese Aktion - verpflichtet hat ihn gewissermaßen seine Frau Vanessa, die wie Veronika Gerlach Mitglied im Gesamteiternbeirat ist. Er wie auch die anderen Begleiter - überwiegend Neuntklässler - demonstriert seinen Schützlingen, wo auf der morgendlichen Anfahrt potenzielle Gefahren lauern, zum Beispiel an der Kaufland-Kreuzung, wo die Grünphase für Fußgänger und Radler viel zu kurz sei, auf abschüssigen Strecken oder auch an den vielen Haus- und Straßeneinfahrten. Zu den Aufgaben der Schulradler gehört nicht zuletzt auch, den jüngeren Schülern zu zeigen, wo sie ihre Räder abstellen und ihre Helme verstauen können.
Leuchtende Warnwesten
Die Schulwegbegleiter sind allesamt mit leuchtenden Warnwesten ausgerüstet. Insgesamt gibt es sieben Strecken und 14 Begleiter. Sie müssen früh raus - denn in Bondorf beispielsweise beginnt die Radtour um 6.40 Uhr. „Für die Schüler hat das noch einen ganz positiven Nebeneffekt", sagt Zoltan Borlan, „sie kommen alle fit an der Schule an." Der 40-Jährige, der Erdkunde und Sport unterrichtet, ist seit diesem Schuljahr Verkehrsbeauftragter des AGH. Er löste damit Lutz Rasemann ab, der seinen Ruhestand angetreten hat.
Die Schulwegradler soll es, wie Schulleiterin Gudrun Schickler sagt, auch in den kommenden Jahren geben. Dies vor allem auch mit einem Ziel verbunden: „Wir wünschen uns, dass die Zahl der Elterntaxis kleiner wird." Denn der tägliche Schülertransport mit dem eigenen Auto, das Kurzparken an der Schule, das Ein- und Aussteigen, berge nicht wenige Risiken und Gefahren: „Da gibt es einige ganz neuralgische Punkte."
(Artikel erschienen am 23.09.2016 im Gäubote Herrenberg. Wir danken der Redaktion des Gäubote für die freundliche Genehmigung des Nachdrucks. Siehe auch www.gaeubote.de).