Fahrradkontrolle 2009

 
Es hapert bei Leuchten und Reflektoren
 
Mehr Beanstandungen bei der Fahrrad-Kontrolle am Schulzentrum Markweg
 
von Thomas Morawitzky, Gäubote Herrenberg, 18.11.2009

betreuender Lehrer: Hermann Rösch

Von Jahr zu Jahr werden die Ergebnisse besser, doch noch immer kommen im Herrenberger Schulzentrum Markweg morgens Schüler ohne Helm oder mit defektem Licht auf dem Fahrrad ange­schwirrt. Auch dann, wenn dort Lehrer, Schüler und Eltern samt Polizei bereit­stehen, um die Verkehrskontrolle vor­zunehmen. 

2009-11 Fahrradkontrolle web
GB-Foto: Holom
Fahrrad-Kontrolle: Funktionieren Lichter und Bremsen

Am Dienstagmorgen stehen die Argus­augen bereit am Schulweg zum Markweg. Die Schüler, die die Vogt-Heß-Schule, die Jerg-Ratgeb-Schule und das Andreae­-Gymnasium besuchen, kommen in weitem Schwung um die Ecke geflitzt. Und wer­den mitunter ertappt. Manch einer kassiert sogar eine Geldstrafe. Das nämlich wurde hier vor einigen Jahren eingeführt, um der ganzen Sache mehr Nachdruck zu verlei­hen. Seit vier Jahren werden die Geldbu­ßen erhoben. Seit zehn Jahren gibt es die jährliche Fahrradkontrolle. Ein kleines Ju­biläum also der Verkehrsvorsorge - ein Fahrrad soll sicher sein. Der Fahrradfahrer ist ungeschützter. Und darum geht es hier: Ums Helmetragen, um die Bremsen, um die Beleuchtung. Lutz Rasemann, Ver­kehrsbeauftragter am AGH, gehört zu den Mahnern. Auch Johannes Kaiser als Schü­ler ist unter den Kontrolleuren. AGH-Rek­torin Angela Schulz war da, Elternvertre­ter der Vogt-Heß-Schule mischten mit, sechs Polizisten außerdem. Ganz zuletzt gibt es eine Besprechung: Die Quote der Helmträger liegt deutlich über der der Helmmuffel. Das freut den Verkehrsbeauf­tragten Rasemann, denn es zeugt von Bewusstsein: Einen Helm zu tragen, ist nicht Pflicht. Roland Schreiber, Hauptkommis­sar im Verkehrsdienst, denkt allerdings mit Grausen zurück an so manchen Schü­ler, den er angetroffen hat, „mit Bremsen, die konnte man durchdrücken bis zum An­schlag".

Bei wem es was zu murren gab am Rad, der durfte sich bestenfalls über einen soge­nannten Mängelbericht an die Adresse sei­ner Eltern freuen. Eine Geldbuße bringt si­cher mehr Ärger und kürzeres Taschen­geld. Aber auch die blieb für einige Schü­ler nicht aus. Lutz Rasemann führt akku­rat Buch: Das Ergebnis gibt einerseits Grund zur Freude - mehr Helme, sogar un­ter den Vogt-Heß-Schülern, die diesbezüg­lich in den letzten Jahren besonders lax waren -, aber auch generell mehr Bean­standungen. Nachdem vor vier Jahren bei einer schulübergreifenden Kontrolle noch 79 Prozent aller Fahrräder beanstandet wurden, sank diese Quote in den letzten Jahren auf rund 39 Prozent, stieg 2009 nun aber wieder an auf 48,5 Prozent.

Das Gros der Schüler mit schadhaften Rädern besucht das Andreae-Gymnasium und ist älter als 14 Jahre - über diesen Schülern schwebt nun das Schwert eines Knöllchens. Auf den vorderen Plätzen der Statistik liegen die Leuchten und Reflektoren - der Bremsenschlamper, der der Po­lizei auffiel, scheint glücklicherweise die Ausnahme gewesen zu sein. Insgesamt kontrolliert wurden 119 Räder, eines der Räder mussten die Kontrolleure der Vogt­-Heß-Schule sogleich aus dem Verkehr zie­hen. Die Kontrolleure füllten insgesamt 26 Mängelberichte aus und erstatteten in elf Fällen Anzeige. Während sich in den unte­ren Klassenstufen des AGH etwa gleich viele Fahrradsünder fanden, glänzen die Klassen 11 und 12 durch tadelloses Auftre­ten, die Klasse 13 dagegen schlägt alle Re­korde..

(Artikel erschienen am 18.11.2009 im Gäubote Herrenberg. Wir danken der Redaktion des Gäubote für die freundliche Genehmigung des Nachdrucks. Siehe auch www.gaeubote.de)

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