neu ausgebildete Schulbusbegleiter der JRS im Schuljahr 2015/2016
Streit und Rangeleien zwischen Schülern beginnen schon bei der morgendlichen Busfahrt auf dem Weg zur Schule. Und auch zerstörungswütige Jugendliche schmieren ihre Kritzeleien immer wieder auf die Sitze der Busse. Situationen wie diese wären eine unlösbare Aufgabe für die Busfahrer ohne die Hilfe von ehrenamtlichen Schulbusgleitern, das weiß auch Hermann Rösch, Verkehrsbeauftragter an der Jerg-Ratgeb-Realschule im Markweg. „Viele Busfahrer sind lieber auf Strecken unterwegs, die von Schulbusbegleitern betreut werden. Seither gibt es viel weniger Konflikte." Der soziale Effekt sei riesig und entlastet auch den Unterricht.
Denn viele Hassbotschaften, die unterwegs ausgetauscht werden, tragen die Schüler mit ins Klassenzimmer. Lehrern sei es oft nicht möglich den Schülern etwas beizubringen, wertvolle Unterrichtszeit wird mit der Diskussion über die Streiterei auf dem Schulweg vergeudet. Die ausgebildeten Schulbusbegleiter leisten damit aber auch einen schulübergreifenden Dienst, indem sie Mobbing an der Quelle stoppen und bei Problemen eingreifen. Wie dieses Eingreifen vonstattengehen kann, lernen die Schüler an zwei Tagen im Herrenberger Feuerwehrgerätehaus. „Erst einmal werden die Konflikte herausgearbeitet und was passieren kann. Danach wird ihnen beigebracht wie man vorgehen und gewaltfrei agieren kann. Bei massiven Problemen macht es aber Sinn den Busfahrer ins Geschehen mit einzubeziehen", meint Detlef Langer.
Der Präventionsbeauftragte des Polizeipräsidiums Böblingen bildet seit vielen Jahren die Schulbusbegleiter mit den Verkehrsbeauftragten Hermann Rösch und Lutz Rasemann und Unterstützung des Busunternehmens VBN aus und weiß, dass das Engagement die eigene Persönlichkeit stärkt. So auch bei dem Schülerverkehrsmentor Tim. Seit drei Jahren ist der Schüler der Jerg-Ratgeb-Realschule Schulbusbegleiter. Seitdem engagiert er sich immer öfter ehrenamtlich, ist seit neustem nun auch ein Teil der Feuerwehr. Auch als er sich für ein Praktikum beworben hatte, erhielt er schnell eine positive Rückmeldung, aufgrund seines Engagements als Schulbusbegleiter. „So etwas kommt bei Betrieben gut an", sagt der Neuntklässler.
Auch an weiteren Projekten der Verkehrssicherheit beteiligt der Oberjesinger sich. Obwohl Tim einen der weitesten Wege zum Schulzentrum zurücklegt, ist er Teil der „Schulradler". In den warmen Monaten des Jahres begleitet er zwei bis drei Fünftklässler auf ihrem Weg zur Schule mit dem Fahrrad. Er gibt ihnen dabei wertvolle Tipps und sorgt für ihre Sicherheit.
(Artikel erschienen am 12.11.2015 im Gäubote Herrenberg. Wir danken der Redaktion des Gäubote für die freundliche Genehmigung des Nachdrucks. Siehe auch www.gaeubote.de).