Seit gestern gibt es im Herrenberger Schulzentrum im Markweg 20 neue Schulbusbegleiter. Im Feuerwehrhaus absolvierten sie ihre zweitägige Ausbildung. Zum Abschluss erhielten sie einen entsprechenden Ausweis. Die Schulbusbegleiter haben die Aufgabe, auf Störenfriede zu achten.
Das landesweite Projekt nennt sich „Schüler Fair-kehr". Zum fünften Mal sind in diesem Jahr das Andreae-Gymasium und die Jerg-Ratgeb-Realschule wieder dabei. Die Ausbildung beginnt in der siebten Klasse, mit dem neuen Jahrgang gibt es im Schulzentrum nun 100 Schulbusbegleiter. Den ganzen Tag über lernten die Kinder und Jugendlichen am Dienstag und gestern im Feuerwehrhaus, wie sie sich als Schulbusbegleiter künftig zu verhalten haben, sie erhielten Tipps und Ratschläge und trainierten in Rollenspielen konfliktreiche Situationen. Zur Belohnung gab es dann Pizza und Apfelschorle.
Detlev Langer, Präventionsbeamter in der Polizeidirektion Böblingen, betonte, dass man schnell eingreifen müsse, wenn Jugendliche zum Beispiel Sitze durch Ranzen oder Füße blockieren oder es sogar zu Sachbeschädigung komme. Langer riet den Schulbusbegleitern, in gravierenden Fällen ganz schnell dem Busfahrer Bescheid zu sagen. Auch können Probleme mit den Verkehrsbeauftragten der Schulen oder den Schulleitungen besprochen werden.
Große Wertschätzung
Lutz Rasemann, Verkehrsbeauftragter des Andreae-Gymnasiums, freut sich über jeden, der sich zum Schulbusbegleiter ausbilden lässt. „In der Schulgemeinschaft erfahren diese Schüler eine große Wertschätzung", sagte er gestern. Angela Schulz, Schulleiterin des AGH, wies darauf hin, dass die Schüler „eine Kultur des Hinsehens" entwickeln, wenn sich „Leute nicht so benehmen, wie sie es sollten". Auch im späteren Leben führe das zu mehr Zivilcourage. Deshalb stelle sie wie auch ihr Kollege Dirk Hasenbusch von der JergRatgeb-Realschule die Schüler gerne für den zweitägigen Lehrgang vom Unterricht frei. Anerkennende Worte für das Engagement fanden gestern auch der Verkehrsbeauftragte der Ratgeb-Realschule, Hermann Rösch, sowie Veronika Gerlach vom Gesamtelternbeirat.
Detlev Langer betonte bei dieser Gelegenheit, dass sich keine andere Stadt im Landkreis außer Herrenberg so stark in der Schulbusbegleiterausbildung engagiere. Denn auch im Schulzentrum Längenholz gibt es ein ähnliches Projekt. Und es scheint Früchte zu tragen. Denn die Schulbusbegleiter sorgen nicht nur für mehr Sicherheit, sondern, so Langer, sie seien auch der Grund dafür, dass es weniger Vandalismus gibt. So gingen, wie Langer erklärte, die Sachbeschädigungen in den Bussen, die das Schulzentrum bedienen, von 100 000 Euro auf 20 000 Euro zurück.
(Artikel erschienen am 17.11.2011 im Gäubote Herrenberg. Wir danken der Redaktion des Gäubote für die freundliche Genehmigung des Nachdrucks. Siehe auch www.gaeubote.de).
Die neuen Schulbusbegleiter der Jerg-Ratgeb-Realschule
Die neuen Schulbusbegleiter des Andreae-Gymnasiums