Schulbusaktion 2009

 

Die neuen Fünfer im Schulzentrum Markweg werden mit "Mein Bus ist sicher" für die tägliche Fahrt fitgemacht

Ein Reifen ist so schwer wie ein Kind
 
von Sabine Haarer, Gäubote Herrenberg, 24.09.2009
 
betreuender Lehrer: Hermann Rösch

Rechtzeitig zum Schulanfang starten die Schulen im Markweg wieder ihre Schulbusaktion für die neuen Fünft-Klässler. Jeweils zwei Stunden lang werden 13 Klassen von Jerg-Ratgeb-Realschule, Andreae-Gymnasium und Vogt-Heß-Schule für den Schulbus-Alltag fit gemacht. Neben dem Sicherheitsaspekt steht dabei der respektvolle Umgang untereinander und mit dem Busfahrer im Vordergrund.
 
2009-09 Schulbusprojekt web

GB-Foto: Holom
Üben für die tägliche Fahrt zur Schule: Neben dem theoretischen Teil gibt es auch einen praktischen.

„Mein Bus ist sicher", ist die schulüber­greifende Aktion betitelt, unter der in die­ser Woche die Fünftklässler aller drei wei­terführenden Schulen im Herrenberger Markweg in Sachen Busfahren geschult werden. Naheliegend, dass innerhalb der zweistündigen Fortbildung den Sicher­heitsfragen ein zentraler Platz eingeräumt wird. Der tote Winkel, das sichere Verwah­ren des Gepäcks, das richtige Verhalten beim Warten auf den Schulbus und im Ernstfall - all das lernen die neuen Fünfer. Eigens dafür ist Claudia Wiest ins Schul­zentrum Markweg gekommen - die Schul­bustrainerin des baden-württembergi­schen Omnibusverbandes (WBO) weist alle 13 Fünferklassen auf die Gefahren beim Fahren mit dem Schulbus hin und erläu­tert die richtigen Verhaltensregeln. 

Festhalten, wenn man stehen muss

 Den Ranzen auf den Schoß oder zwi­schen die Füße nehmen, nach hinten durchgehen und damit Platz schaffen für alle, die nachkommen. Festhalten, wenn man stehen muss. Es sind Kleinigkeiten, die für Schüler und Fahrer den Weg zur Schule und nach Hause angenehmer - und sicherer - machen. Und weil alle Ratschläge und Verhaltensregeln nur dann richtig ankommen, wenn sie in der Praxis erlebbar sind, geht es nach dem theoretischen Aufwärmen zum bereitgestellten Bus. Dort zeigt Claudia Wiest den Schülern Sicher­heitshammer und Feuerlöscher, lässt sie beim Blick in den Spiegel selbst sehen, wie groß der tote Winkel für den Fahrer ist, und lässt sie einen Busreifen stemmen. „Der ist so schwer wie ihr. Was denkt ihr, was passiert, wenn ihr da drunterkommt?", fragt sie warnend in die Runde. Die Reaktionen der Schüler bleiben nicht aus. Als die Schulbustrainerin von einer überfahrenen Schülerhand erzählt, schleichen sich schockierte Untertöne in die Kommentare. Leicht mulmig ist auch denen zumute, die freiwillig ihre Arme in die sich schließende Bustür strecken. „Das tut nicht weh, aber ihr merkt, dass das für die Lichtschranke nicht ausreicht." Klop­fen und schreien laute deshalb die Devise. Und natürlich: Alles loslassen, was das Hängenbleiben verursacht hat.

 Zum Abschluss des praxisbezogenen Teils dreht der Busfahrer mit den Fünft­klässlern noch eine Runde auf der Wende­platte. Fliehkräfte sollen so demonstriert, das richtige Verhalten bei Notbremsungen erlernt werden. Für die Schüler einstim­mig „der coolste Teil" der zweistündigen Schulbusaktion. Die ist in ein umfassendes Verkehrskonzept des Schulzentrums ein­gebettet. Dazu gehören neben der Schul­busaktion auch die Schulungen der Siebt­klässler zu Schulbusbegleitern und Schü­lerverkehrsmentoren, der Verkehrssicher­heitstag der Klassen 8, die Verkehrsprä­vention in den Klassenstufen 9 und 10 und die zahlreichen Fahrradkontrollen. „Der Schulweg gehört zum Schulalltag dazu und deshalb ist es unsere Aufgabe, diesen so sicher wie möglich zu machen", erklärt Wolfgang Graf-Götz, Rektor der Vogt-­Heß-Schule. Besonders da der Schüler­fluss, im Gegensatz zu einer Stadtschule, nicht kontinuierlich fließe, sondern in Schüben komme und damit „eine ganz an­dere Dynamik hat", wie Kollege Dirk Ha­senbusch von der Jerg-Ratgeb-Realschule ergänzt.

 „Weniger Vandalismus"

 

Um die Gefahren zu minimieren und ein funktionierendes Netzwerk zu spinnen, treffen sich Schulleiter, Verkehrssicher­heitsexperten, Schüler- und Elternvertre­ter aus dem Markweg zudem einmal im Schuljahr mit den Vertretern der Busun­ternehmen, der Stadt und der Polizei. Ver­anstaltungen, die sich lohnen und in den vergangenen Jahren zu spürbaren Verän­derungen geführt haben: „Das Verhältnis von Schülern und Fahrern hat sich gebes­sert und es kommt zu weniger Vandalis­mus in den Bussen", hat Busunternehmer Karl Rübenacker festgestellt.
 
(Artikel erschienen am 24.09.2009 im Gäubote Herrenberg. Wir danken der Redaktion des Gäubote für die freundliche Genehmigung des Nachdrucks. Siehe auch www.gaeubote.de)

Der Förderverein unterstützt diese Aktion mit einem Förderzuschuß.

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