Die neuen Fünfer im Schulzentrum Markweg werden mit "Mein Bus ist sicher" für die tägliche Fahrt fitgemacht
Ein Reifen ist so schwer wie ein KindRechtzeitig zum Schulanfang starten die Schulen im Markweg wieder ihre Schulbusaktion für die neuen Fünft-Klässler. Jeweils zwei Stunden lang werden 13 Klassen von Jerg-Ratgeb-Realschule, Andreae-Gymnasium und Vogt-Heß-Schule für den Schulbus-Alltag fit gemacht. Neben dem Sicherheitsaspekt steht dabei der respektvolle Umgang untereinander und mit dem Busfahrer im Vordergrund.
GB-Foto: Holom
„Mein Bus ist sicher", ist die schulübergreifende Aktion betitelt, unter der in dieser Woche die Fünftklässler aller drei weiterführenden Schulen im Herrenberger Markweg in Sachen Busfahren geschult werden. Naheliegend, dass innerhalb der zweistündigen Fortbildung den Sicherheitsfragen ein zentraler Platz eingeräumt wird. Der tote Winkel, das sichere Verwahren des Gepäcks, das richtige Verhalten beim Warten auf den Schulbus und im Ernstfall - all das lernen die neuen Fünfer. Eigens dafür ist Claudia Wiest ins Schulzentrum Markweg gekommen - die Schulbustrainerin des baden-württembergischen Omnibusverbandes (WBO) weist alle 13 Fünferklassen auf die Gefahren beim Fahren mit dem Schulbus hin und erläutert die richtigen Verhaltensregeln.
Festhalten, wenn man stehen muss
Den Ranzen auf den Schoß oder zwischen die Füße nehmen, nach hinten durchgehen und damit Platz schaffen für alle, die nachkommen. Festhalten, wenn man stehen muss. Es sind Kleinigkeiten, die für Schüler und Fahrer den Weg zur Schule und nach Hause angenehmer - und sicherer - machen. Und weil alle Ratschläge und Verhaltensregeln nur dann richtig ankommen, wenn sie in der Praxis erlebbar sind, geht es nach dem theoretischen Aufwärmen zum bereitgestellten Bus. Dort zeigt Claudia Wiest den Schülern Sicherheitshammer und Feuerlöscher, lässt sie beim Blick in den Spiegel selbst sehen, wie groß der tote Winkel für den Fahrer ist, und lässt sie einen Busreifen stemmen. „Der ist so schwer wie ihr. Was denkt ihr, was passiert, wenn ihr da drunterkommt?", fragt sie warnend in die Runde. Die Reaktionen der Schüler bleiben nicht aus. Als die Schulbustrainerin von einer überfahrenen Schülerhand erzählt, schleichen sich schockierte Untertöne in die Kommentare. Leicht mulmig ist auch denen zumute, die freiwillig ihre Arme in die sich schließende Bustür strecken. „Das tut nicht weh, aber ihr merkt, dass das für die Lichtschranke nicht ausreicht." Klopfen und schreien laute deshalb die Devise. Und natürlich: Alles loslassen, was das Hängenbleiben verursacht hat.
Zum Abschluss des praxisbezogenen Teils dreht der Busfahrer mit den Fünftklässlern noch eine Runde auf der Wendeplatte. Fliehkräfte sollen so demonstriert, das richtige Verhalten bei Notbremsungen erlernt werden. Für die Schüler einstimmig „der coolste Teil" der zweistündigen Schulbusaktion. Die ist in ein umfassendes Verkehrskonzept des Schulzentrums eingebettet. Dazu gehören neben der Schulbusaktion auch die Schulungen der Siebtklässler zu Schulbusbegleitern und Schülerverkehrsmentoren, der Verkehrssicherheitstag der Klassen 8, die Verkehrsprävention in den Klassenstufen 9 und 10 und die zahlreichen Fahrradkontrollen. „Der Schulweg gehört zum Schulalltag dazu und deshalb ist es unsere Aufgabe, diesen so sicher wie möglich zu machen", erklärt Wolfgang Graf-Götz, Rektor der Vogt-Heß-Schule. Besonders da der Schülerfluss, im Gegensatz zu einer Stadtschule, nicht kontinuierlich fließe, sondern in Schüben komme und damit „eine ganz andere Dynamik hat", wie Kollege Dirk Hasenbusch von der Jerg-Ratgeb-Realschule ergänzt.
„Weniger Vandalismus"
(Artikel erschienen am 24.09.2009 im Gäubote Herrenberg. Wir danken der Redaktion des Gäubote für die freundliche Genehmigung des Nachdrucks. Siehe auch www.gaeubote.de)
Der Förderverein unterstützt diese Aktion mit einem Förderzuschuß.