Bericht von Melanie Böhringer und Jaqueline Pirk, Klasse 10a: Am 25.10 2011 machten sich die Klassen 10a und 10d mit ihren Lehrerinnen Frau Will und Frau Egeler-Korat auf den Weg zur Gedenkstätte Grafeneck bei Gomadingen auf der Schwäbischen Alb. Hintergrund dieses Ausflugs ist die diesjährige Prüfungslektüre der Zehntklässler, der Roman „Grafeneck“ von Rainer Gross.
Im Jahre 1940 wurden in dem ehemaligen Jagdschloss 10654 geisteskranke Menschen und geistig behinderte Menschen auf Befehl von Adolf Hitler umgebracht.
Die beiden Klassen erhielten bei einer Führung einen Einblick in die Geschichte Grafenecks und sie durften das komplette Gelände begutachten.
Dieser Ausflug wurde durch eine großzügige Spende des Fördervereins ermöglicht und auf diesem Weg möchten die Schülerinnen und Schüler sich recht herzlich dafür bedanken!
Bericht von Rachel Höfer, Klasse 10d:Am 25.10. brachen wir, die Klassen 10a und 10d, zu der Gedenkstätte und dem Dokumentationszentrum Grafeneck auf. Die anfallenden Kosten wurden großzügigerweise von dem Förderverein der Jerg-Ratgeb-Realschule bis auf weiteres übernommen. So musste jeder Schüler nur 5 € für die Busfahrt und die Führung beisteuern.
Wir fuhren um 8.15 Uhr von der Berliner Straße in Herrenberg ab, die Fahrt auf die Schwäbische Alb dauerte 75 Minuten.
Nach einer kurzen Wartezeit im Schloss Grafeneck trennten sich die Wege der beiden Klassen. Während die 10a mit ihrem Führer zuerst das Gelände besichtigte, wurden wir – die 10d – in einen Raum im ersten Stockwerk des Schlosses, das heute übrigens Behindertenanstalt ist, geführt.
Gegen 10.00 Uhr hörten wir einen sehr interessanten Vortrag mit Power Point von Thomas Stöckle, dem Leiter der Einrichtung, über „Grafeneck und die Euthanasie-Verbrechen in Südwestdeutschland 1940“. Der Vortrag handelte hauptsächlich von der Funktion Grafenecks im Jahr 1940, aber wir erfuhren auch etwas über die Vorgeschichte des Heims.
Der Historiker klärte uns über die Ursachen und die Täter dieses Großverbrechens auf, bei dem 10654 Behinderte ermordet wurden.
Der Vortrag ging bis um ca. 11.00 Uhr, danach versammelten wir uns an der Burgmauer und genossen für einige Augenblicke die schöne Aussicht, die man von dort aus hat.
Danach wurden auch wir über das Gelände geführt.
Wir besuchten das Dokumentationszentrum; dort hatten wir nochmals die Möglichkeit uns über die damalige Zeit zu informieren.
Als Nächstes besichtigten wir die Steine, die den Standpunkt des Krematoriums markieren.
Am Interessantesten war jedoch der Besuch der Gedenkstätte, einer Kapelle, die an die vielen Opfer erinnern soll. Auch das Buch, in dem die Namen der Opfer stehen, wurde von jedem mindestens einmal aufgeschlagen.
Alles in allem war der Besuch sehr hilfreich im Hinblick auf die Deutschprüfung im Frühjahr, aber auch persönlich von allgemeinem Interesse.
Gegen 15.30 Uhr kamen alle Schüler, mit den beiden begleitenden Lehrern, wieder wohlbehalten in Herrenberg an.