2025-12 Bäume pflanzen der Klasse 7c

400 neue Bäume in tiefe Löcher
 
Öschelbronn: 29 Schülerinnen und Schüler der Herrenberger Jerg-Ratgeb-Realschule bepflanzten eine 0,2 Hektar große Fläche mit Stieleichen, Rotbuchen und Douglasien.
 
Gäubote Herrenberg, 09.12.2025
 
verantwortliche Lehrerin: Hannah Heldmaier
 

Die Schüler sahen sofort das Ergebnis ihres Engagements.    GB-Foto: gb.
 

Auf einem privaten Waldstück in Öschelbronn fand eine erfolgreiche Wiederaufforstungsaktion statt. Trotz niedriger Temperaturen nutzten 29 Schüler der Klasse 7c der Jerg-Ratgeb-Realschule aus Herrenberg die frostfreien Bodenverhältnisse, um gemeinsam mit ihrer Lehrerin Hannah Heldmaier, zwei begleitenden Großvätern, dem Waldbesitzer und dem vierköpfigen Team der gemeinnützigen myreforest gGmbH eine 0,2 Hektar große Fläche neu zu bepflanzen.

Das Areal war erst im Herbst geräumt worden, nachdem Trockenheit, Sturm und Borkenkäferbefall den Altbestand massiv geschädigt hatten. Nur einzelne Fichten am Rand zeugen noch vom früheren Wald. Zur besseren Orientierung markierte der Waldbesitzer die neuen Pflanzreihen mit Schnur und die Pflanzabstände mit Forstfarbe.

Die Jugendlichen erreichten gut gelaunt die Fläche; auch ein Geburtstagskind war unter ihnen und bekam zu Beginn ein Ständchen. Vor dem Pflanzen erhielten alle eine Einführung in das Ökosystem Wald. Ihnen war bewusst, welche zentrale Rolle der Wald hat - als Lebensraum für Tier und Pflanzen, Wasserspeicher, Sauerstoffproduzenten, Erholungsraum für Menschen und Schutz vor Erosion und Extremwettern. Besonders beeindruckte sie, wie lange es dauert, bis Bäume auf 30 bis 50 Meter heranwachsen.

„Wir bepflanzen dieses Waldstück für eure Kinder und Enkelkinder"
Ole Struppert

„Wir bepflanzen dieses Waldstück für eure Kinder und Enkelkinder", erklärte Ole Struppert vom myreforest-Team und erklärte anschaulich, wie die Pflanzen in die Erde gebracht werden - und auf was dabei zu achten ist. Lehrerin Heldmaier hatte sich bereits im Vorjahr für ein Aufforstungsprojekt beworben. 2024 wurden allerdings ältere Klassen berücksichtigt, die in Bondorf 1000 Bäume pflanzten - mit einer Anwuchsquote von beeindruckenden 95 Prozent. „Die diesjährige Bewerbung kam genau zum richtigen Zeitpunkt", sagt Projektleiterin Sigrun Koptisch. „Für Öschelbronn suchten wir eine Schulklasse, nachdem ein geplantes Firmen-Event nicht stattfinden konnte." Die Arbeit von myreforest ist vollständig spendenfinanziert. Die Organisation bringt Waldbesitzer, Forstleute, Unterstützer und Freiwillige zusammen und organisiert Aufforstungen im Rahmen von Team-Events sowie Schul-und Freiwilligenprojekten. Die Cordes & Graefe-Stiftung aus Bremen ermöglichte die Aktion mit einer zweckgebundenen Spende für Naturprojekte mit Kindern.

Trotz der Kälte arbeiteten die Jugendlichen hochmotiviert. In Zweier-Teams setzten sie die Pflanzen sorgfältig in die markierten Reihen, immer ordentlich auf die gleiche Seite. Mit Wiedehopfhauen und Spaten gruben sie tiefe Löcher und setzten Stieleiche, Rotbuche und Douglasie hinein. Anschließend lockerten sie die Erde, traten sie vorsichtig an und brachten den Verbiss-und Fegeschutz an, um die jungen Bäume vor Reh- und Rotwild zu schützen.

Für Projektleiterin Sigrun Koptisch war der Tag ein Erfolg: „Für die Kinder ist das ein wunderbares Erlebnis. Sie sehen sofort das Ergebnis ihres Tuns - das motiviert sie. Wir freuen uns, wenn sie später mit ihren Eltern die Fläche besuchen und sagen können: 'Hier habe ich mitgeholfen'."

Heldmaier betont: „Die Möglichkeit, der Zugang zur Natur und vor allem dem Wald zu bekommen, war ganz toll für uns. Die Betreuung durch das myreforest-Team war von Anfang an freundlich und verbindlich. Erst vor Ort sieht man, wie viel Material und Vorbereitung nötig sind, diese Aktion umzusetzen. Die Schüler haben gelernt, wie man einen Baum richtig pflanzt. Sie hatten Spaß - und ich bin stolz, dass wir gemeinsam alle 400 Bäume gesetzt haben."

In nur drei Stunden waren die Pflanzarbeiten abgeschlossen. Als Stärkung spendierte der Waldbesitzer eine warme Gemüsesuppe und Würstchen. Beim gemeinsamen Essen nutzten alle Beteiligten die Gelegenheit zum Austausch.

Nach der Stärkung machten sich die Schüler zu Fuß und anschließend per Bus auf den Rückweg. Das gemeinsame Erlebnis stärkte ihr Umweltbewusstsein, den Teamgeist und vermittelte ihnen einen realistischen Eindruck davon, wie anspruchsvoll und gleichzeitig lohnend körperliche Arbeit in der Natur sein kann. Als Erinnerung gab es für die Schüler eine Urkunde.    -gb-

(Artikel erschienen am 09.12.2025 im Gäubote Herrenberg. Wir danken der Redaktion des Gäubote für die freundliche Genehmigung des Nachdrucks. Siehe auch www.gaeubote.de).

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