2016-03 RockPop-Konzert

Über 210 Schüler reisen durch 50 Jahre Musikgeschichte
 
Herrenberg: Die Schüler der Jerg-Ratgeb-Realschule präsentieren ihr Können beim „RockPopKonzert" in der Stadthalle
 
von Anke Kumbier, Gäubote Herrenberg, 17.03.2016
 
betreuender Lehrer: Alexander Riegler

„What a Feeling": Mit diesem Lied rundeten die Schüler und Lehrer der Herrenberger Jerg-Ratgeb-Realschule einen gelungenen Abend in der ausverkaufen Stadthalle ab. Beim inzwischen 13. „RockPopKonzert" zeigten sie ihre Arbeit aus den verschiedenen Musikmodulen in einer Hommage zum 50-jährigen Bestehen der Schule.

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Die „Sandmänner" entern die Bühne beim Konzert der Jerg-Ratgeb-Realschule

GB-Foto: Bäuerle

 

„Bühne frei", lauten die Worte von Schulleiter Alexander Riegler, als er der Band für Einsteiger unter der Leitung von Dagmar Schröder den Platz überlässt. Schüler aus Klasse neun und zehn nehmen die Instrumente in die Hand, die Sänger stellen sich auf und legen los mit „If everyone cared" von Nickelback. Beim letzten Stück führen zwei Sängerinnen das Publikum in die Irre, als sie brav und artig „Sandmann, lieber Sandmann" singen, bevor schwarz gewandete Jungs die Bühne übernehmen und sich beim Metallica-Hit „Enter Sandman" richtig ins Zeug legen. Und das Publikum? Klatscht begeistert mit.

Danach gibt es eine kleine Umbaupause. „Das wird es an diesem Abend immer wieder geben, nutzen Sie doch die Zeit, sich mit ihrem Sitznachbarn bekanntzumachen", rät Riegler gut gelaunt. Die „Sie-Band", zusammengesetzt aus Schülern der siebten und achten Klasse, stimmt voller Elan „Mission Impossible" an. Riegler und Anja Pfeifer teilen sich die Leitung dieser Band und dirigieren abwechselnd. Michael Pfeifer spielt als Gast den E-Bass. Bei „Fires of Mazama" entfalten sich vor den Zuhörern die Urgewalten des Vulkans Mount Mazama im Süden des amerikanischen Bundesstaates Oregon. Zu „Swiss Whistle" swingt die Band und zwei Spieler geben ein Trompeten- und Posaunensolo zum Besten. Nach dem Rock-Pop-Cover „Firework" belohnt die Musikanten lauter Applaus. Ina Gutekunst hat mit den Schülern der achten Klasse im Chormodul gearbeitet. Teilweise begleitet von den Spielern des Gitarrenmoduls von Musiklehrerin Franziska Busl, singen sie „Wild & Free" von Lena Meyer-Landrut und einen Mix von Bruno-Mars-Liedern. Dann folgt das Stück „Stadt" von Adel Tawil und Cassandra Steen. „Bravo"-Rufe und viel Beifall ertönen aus den Reihen der Zuhörer.

Die Discos der 1970er leben auf

„Wenn die Bühne blitzblank leer ist, dann kommt das Tanzmodul", erklärt Riegler, zugleich Moderator des Abends. Unter dem Motto „50 - back to years" blickt die Tanzcrew der Klassenstufe acht auf die Jahrzehnte seit Gründung der Schule im Jahr 1966 zurück. „Ich habe im Publikum schon viele Ehemalige entdeckt", freut sich der Rektor. Mit Dagmar Schröder haben die Tänzer verschiedene Tanzstile, passend zu den Jahrzehnten, eingeübt. Die Schüler lassen die Zeit der 1970er-Jahre-Discos wieder aufleben, den Hip-Hop der 1980er und mit „I'm blue" ein typisches Stück der 1990er. Das Jahr 2000 hält „Because of you" mit einer ballettartigen Performance bereit. Das Tanzpaar bildet zum Schluss mit den Armen ein Herz, quittiert von einem lauten „Oooooooh" aus dem Publikum. „Don't worry; about a thing" bringt alle Tänzer des Moduls zusammen auf die Bühne und ins Jahr 2016.

Dumpfe Trommelschläge aus dem hinteren Teil des Saals kündigen das Ende der Pause an. Immer mehr Schlaginstrumente setzen ein und die Schüler des Samba-Moduls ziehen durch die Gänge nach vorne auf die Bühne. Ungefähr fünf Minuten lang versetzen sie mit ihrer raffinierten Percussion-Performance unter Leitung von Dominik Haug das Publikum in Staunen. „Bei über 100 Schülern hat sich die Aufregung schon gelegt, bei weiteren 100 Schülern siedet sie noch", sagt Riegler. Denn nun präsentieren die Schüler der Klassenstufen neun und zehn ihre Performances. Das Tanzmodul, ebenfalls geleitet von Schröder, nimmt in seiner Darstellung die Thematik „school break" auf. Die Lautsprecherdurchsage „da Gäste im Haus sind, erwarten wir vorbildhaftes Verhalten" bewirkt das genaue Gegenteil. Verschiedene Gruppen stehen sich gegenüber und liefern sich eine tänzerische Auseinandersetzung. Die Annäherung eines Jungen und eines Mädchens wird angedeutet, welche schließlich in einem Tanzduett der beiden gipfelt. Zum Schluss wird deutlich: Alle gehören zusammen.

Auch der JRS-Chor, mit dem Anja Pfeifer gearbeitet hat, erinnert sich an 50 Jahre Musikgeschichte. Beim Lied „Read all about it" von Emeli Sandé herrscht eine besonders andächtige Stimmung im Publikum. Mit ihrem Vortrag von „Almost is never enough" sorgt Solo-Sängerin Ruveyda Okullu für Begeisterung. Nach „Astronaut" brandet sehr viel Beifall auf. Den Abschluss des Konzertes übernimmt die JRS-Big-Band. Gesangssolistin Nina Herz zieht mit ihrer kraftvollen Stimme bei „Can you feel the love tonight" die Besucher in ihren Bann. Und beim letzten Stück „Chili Pepper 101" zeigt Riegler auf der Klarinette was er alles drauf hat - das Publikum tobt. „Ich habe wieder die Wette verloren, denn wir sind wieder nicht um 22 Uhr fertig", erklärt er - und schiebt die Schuld auf den kaputten Pausengong der Stadthalle.

■ Mehr Infos zu den Schulen gibt es im Netz unter schule.gauebote.de

 

(Artikel erschienen am 17.03.2016 im Gäubote Herrenberg. Wir danken der Redaktion des Gäubote für die freundliche Genehmigung des Nachdrucks. Siehe auch www.gaeubote.de).

 

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