Mit einer fast 40-köpfigen Big Band und über 40 Sängerinnen rückte die Jerg-Ratgeb-Realschule in der benachbarten St.-Martins-Kirche an. Vor vollbesetzten Kirchenbänken lieferten sie in ihrem weihnachtlichen Konzert von Pop über Rock und Jazz bis hin zu Orgelelementen ein breites Klangspektrum.
Derr JRS-Chor brachte besinnliche Stimmung in die Martinskirche
GB-Foto: Holom
Fetzig eröffnete die Big Band den Musikabend mit dem Stück „Rock the halls". Ein übergroßer Adventskalender in Neonfarben strahlte neben den Nachwuchsmusikern und zeigte an, wo sich das Konzert jeweils befand – die Türchen 20 bis 24 blieben natürlich auch zu Ende der eineinhalbstündigen Darbietung noch verschlossen. Zwischen den instrumentalen und vokalen Beiträgen bereicherte Wolfgang Kimmi den Abend, indem er sich in seiner Fortsetzungsgeschichte „Ehemanns Tanne" humorvoll mit dem alljährlich heiklen Weihnachtsbaumkauf auseinandersetzte.
Romantisch angehaucht
Schick in Schwarz gekleidet machten die jungen Künstler auch optisch was her, dem Choreinsatz ging stets das unverkennbare Klackern von Absatzschuhen voraus. Zunächst etwas schüchtern entfaltete der Mädchenchor und vor allem einige Solistinnen zeitweise eine volle, kräftige Stimmmischung. In Begleitung des Pianos wagte sich der Schülerchor auch ans Mehrstimmige. Mit „Stand by me" sangen die Mädchen der JRS zum Auftakt den ersten von mehreren romantisch angehauchten Songs. Später folgten Stücke wie „Halleluja (I heard there was a secret chord)", „Can you feel the love tonight" und „All i want for Christmas is you".
Detailreich und satt spielte die Big Band den stimmungsvollen Weihnachtsschlager „Feliz Navidad" in die katholische Kirche. Die Congas und das Schlagzeug führten sanft den Rhythmus, im Klangbild waren vereinzelt auch die Töne des Akkordeons auszumachen. Obwohl ungewöhnlich, weil eigentlich ein Gitarrenstück, erkannten die Gäste mit den ersten Griffen in die Orgeltasten den Hit „Nothing else matters" der Band „Metallica" sofort. Spätestens als Kevin Kübler in die Saiten seiner E-Gitarre griff, waren alle Zweifel beseitigt. Fehlerfrei bediente er sein Instrument, begleitet vom dröhnenden Klang der Orgel. Dazu: Die rockige Stimme eines Schülers sowie die klare Stimme einer Schülerin.
Einem Engelschor gleich hauchten die Schülerinnen des JRS mehrstimmig den gefühlvollen Song „Halleluja", der sich dank Jeff Buckleys Coverversion großer Bekanntheit erfreut – weihnachtlich romantische Stimmung garantiert. Ein Ohrenschmaus auch die Kombination der instrumentalen mit den vokalen Elementen: Von Trompeten durch Akzente bestärkt, ernteten die Solistinnen für „Can you feel the love tonight" für ihren schwungvollen, mutigen Auftritt Szenenapplaus.
"Ich danke euch für das Wagnis, in dieser Zeit im Schuljahr so ein Konzert anzugehen", lobte Big-Band-Leiter Alexander Riegler seine Schüler. Er selbst sowie die Musiklehrerinnen Anja Pfeifer, Doris Schwarz, Dagmar Schröder und Referendarin Carolin Aichele ernteten wiederum den Applaus der Musiker und Gäste für ihren Einsatz und ihr Vertrauen. „Die Idee für das Weihnachtskonzert entstammt den Schülern", berichtete Riegler. Neben dem Auftritt im Frühjahr wünschten sich die jungen Musiker einen zweiten großen Auftritt, um Bühnenerfahrung zu sammeln. Zum zweiten Mal lud die Herrenberger Realschule deshalb in die St.-Martins-Kirche – und bedankte sich für die freundliche Aufnahme mit den Spendeneinnahmen.
(Artikel erschienen am 21.12.2012 im Gäubote Herrenberg. Wir danken der Redaktion des Gäubote für die freundliche Genehmigung des Nachdrucks. Siehe auch www.gaeubote.de).