2014-04 RockPopKonzert

Der größte aller Abende des Jahres
 
Herrenberg: Rock-Pop-Konzert der Jerg-Ratgeb-Realschule vor ausverkaufter Stadthalle
 
von Thomas Morawitzky, Gäubote Herrenberg, 04.04.2014
 
betreuender Lehrer: Alexander Riegler

Für alle, die an der Herrenberger Jerg-Ratgeb-Schule Musik treiben, ist dies der größte aller Abende des Jahres: das Rock-Pop-Konzert in der Herrenberger Stadthalle. Die Halle ist gründlich gefüllt mit Zuhörern und ihre Begeisterung ist nicht ohne Grund: Auf der Bühne ziehen sie vorüber, all die Ensembles der Realschule, präsentieren eine erstaunliche musikalische Breite, junge Talente spielen, singen, tanzen.

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Die Bläserklasse fesselte die Zuhörer in der Stadthalle musikalisch

GB-Foto: Holom

 

Sie stehen da im weißen Dress, die Rücken zum Publikum, und warten auf ihren Auftritt. Wie lange sie es wohl so aushalten, die Schüler aus dem Tanzmodul? Eine ganze Weile dauert es, bis Alexander Riegler, Schulleiter der Jerg-Ratgeb-Realschule, alle gegrüßt und allen gedankt hat, die es verdienen. Aber dann ist es so weit: Die Schüler aus den Klassen neun und zehn wirbeln umher, verharren in Posen, fallen auf die Knie, führen Solo- und Gruppentänze auf, bei ihrer Choreografie, in der die Guten gegen die Bösen antanzen - „Good vs. Bad", mit schneller Musik, Gefühl und getanztem Pathos. Erst tragen sie alle Weiß, doch dann sind es natürlich die Jungs, die sich auf die dunkle Seite ziehen lassen, einer tritt auf, mit blass geschminktem Gesicht und einem schwarzen Shirt, auf dem ein Totenkopf böse guckt. Aber die Mädchen tanzen tapfer und zuletzt siegt natürlich das Gute, die glitzernden roten Herzen auf den weißen T-Shirts des Paares, das im Mittelpunkt steht - und nicht nur der Sieg des Guten ist es, dem der Applaus gilt.

 

650 Karten verkauft

 

650 Eintrittskarten verkaufte die Jerg-Ratgeb-Schule für ihren populären Konzertabend, kein Platz blieb frei in der Stadthalle. Zum elften Mal insgesamt, zum sechsten Mal an diesem Ort findet sie statt, die große Nacht. Sie begann mit der SieBand", der Big Band der Klassen sieben und acht, die mit Gästen und unter Leitung von Alexander Riegler vier Stücke von kräftig durchmischter Auswahl vortrug - von John Williams bis hin zu Ritchie Blackmore und Ozzy Osbourne. Die „Band für Einsteiger" aus den Klassen neun und zehn, 20 Schüler stark und geführt von Dagmar Schröder, huldigte darauf der Popsängerin Pink und den Fußballfans von „Sportfreunde Stiller"; das Chormodul der Klassenstufe acht tat sich mit dem Gitarrenmodul derselben Klassenstufe zusammen, um einen Song von „Linkin' Park" zu spielen, James Blunt, Adel Tawil und Olly Murs nachzueifern, und mit „No stressin' -be habby" tanzte das Tanzmodul in die Pause, in der Schüler, die nicht musizierten, hinter dem Büfett standen und die vielen Besucher des Konzertes vor ihm. Nach dem Kampf des Tanzmoduls gegen das Böse überrascht nun Joris Rose das Publikum mit einem Soloauftritt - als Mitglied der Band „Plek-66" spielt er später am Abend „Alternative Punk", eigene schnelle, wilde Stücke und einen Überraschungssong aus den Hitparaden, zuerst aber steht er da, nur mit akustischer Gitarre und einem geheimnisvollen Gerät vor seinen Füßen, und tritt auf als einfallsreicher Songwriter mit sorgfältig ausgearbeiteten melodischen Stücken. Das Gerät zu seinen Füßen entpuppt sich als „Loop-Station", mit der seine eigene Stimme zum Chor und seine Gitarre zum Orchester wird, ein wenig helfen auch die Bandkollegen, die sich mit Bass und Schlagzeug im Hintergrund halten.

Der Chor der Jerg-Ratgeb-Schule mit mehr als 40 Stimmen lädt wiederum ein zu einem Streifzug durch die Popmusik, in dem an diesem Abend die Eltern der Schüler die eigene Jugend wiederfinden, denn er führt durch die „Eighties", die 1980er Jahre. „I will survive", „Time of my Life", „It's raining men" „You'll be in my heart", „Listen to your heart" heißen die Songs, Sabrina Christmann, Fabio Fischer, Steve Clinton Pax, Nathalie Sarraf, Julia Katzschner, Melisa Cakal, Julia Holzapfel und Hanna-Lea Klötz singen solo, manch eine mit bemerkenswert viel Gefühl, manch andere mit erstaunlicher Energie. Der Chor verabschiedet sich mit einem „4 Chord Songs", der sich nicht nur mit den 80ern begnügt, sondern fast alles anklingen lässt, in wenigen Takten, das jemals nach dem selben Akkordschema funktionierte.

Die Big Band der Jerg-Ratgeb-Schule schließlich, wiederum unter Alexander Riegler, taucht in den Jazz ein, nimmt den „Libertango" von Astor Piazzolla in einem ganz ungewöhnlichen Arrangement mit, spielt Sonny Rollins und Herbie Hancock, alles gekonnt und mit Tempo - und ein Finale mit Musik, Tanz, allen Schülern, die an diesem Abend auf der Bühne standen und viele Blumen gibt es natürlich auch.

 

(Artikel erschienen am 04.04.2014 im Gäubote Herrenberg. Wir danken der Redaktion des Gäubote für die freundliche Genehmigung des Nachdrucks. Siehe auch www.gaeubote.de).

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