2011-11 Schulverschönerung Herbstferien

Besser lernen in schönerem Umfeld
 
 
Heimat(at)werker: Eltern, Lehrer und Schüler streichen in der Jerg-Ratgeb-Realschule Herrenberg die Wände
 
von Sabine Haarer, Gäubote Herrenberg, 05.11.2011
 

Herbstferien an der Herenberger Jerg-Ratgeb-Realschule. Wo sonst ihre Kinder über Rechenaufgaben, Gedichtinterpretationen oder Englischübersetzungen brüten, kommen derzeit die Eltern ins Schwitzen. Der Bauausschuss hat wieder einmal zu einer Streichaktion aufgerufen. Wenn die Schüler am Montag zurückkommen, leuchten unter anderem die "10er- und 20er-Flure" in frischen Farben.

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GB-Foto: Holom
Hier schwingen die Heim(at)werker im Flur die Pinsel


Da sage noch einer, während der Ferien sei in den Schulen nichts los. Das trifft nicht auf die Jerg-Ratgeb-Realschule (JRS) zu. Über die Lautsprecheranlage dringt Popmusik, Tim Bendzko singt „Wenn Worte meine Sprache wären". Und das passt. Denn „ohne Worte" wissen die Eltern und Schüler, was zu tun ist. Die Musik passt auch deshalb, weil sie die gute Stimmung widerspiegelt, die unter den Heim(at)werkern herrscht. 18 von ihnen waren gestern am Werkeln, weitere 12 haben sich für den heutigen Samstag angemeldet. Darunter nicht nur die Mitglieder des siebenköpfigen Bauausschusses und fleißige Eltern, sondern auch einige Schüler. Insgesamt 11 der mehr als 30 fleißigen Helfer werden ab nächster Woche wieder die Schulbank in der Jerg-Ratgeb-Realschule drücken. Gestern und heute jedoch haben sie mehr Zeit auf den Fluren als in den Klassenzimmern verbracht. Anstatt Füller hatten sie Pinsel und Walze oder sie halfen Birgitta Lutz. Ebenso wie die Schüler, ist sie bestens mit den Räumen und Gängen vertraut, Birgitta Lutz unterrichtet. Hauswirtschaft. In den letzten beiden Tagen hat sie sich um die Verpflegung der Malertruppe gekümmert und ihre jugendlichen Helfer mit Apfelsaft und Wasser zu den streichenden Grüppchen geschickt.

Die waren vor allem in den unteren beiden Stockwerken zu finden. Von einer kleinen Abordnung abgesehen, die der Nische vor dem Schulsekretariat einen neuen Anstrich verpasste, hatten die Heim(at)werker ihre Utensilien vor allem in den „10er- und 20er"-Fluren abgestellt. Bei der Schulhausbegehung, die der Bauausschuss einmal im Jahr unternimmt, hatte man festgestellt, dass hier am dringlichsten Hand angelegt werden muss. „Wir glauben, dass unsere Kinder nur in einer Wohlfühlatmosphäre gute Leistungen bringen können", begründen Andreas Schlüter und Heike Zieher ihren jährlich wiederkehrenden Einsatz in der Jerg-Ratgeb-Realschule. Zusammen mit Sabine Riehm, Peter Wölfel, Ralf Zieher, Wilfried Biesinger und Harald Schneider bilden sie den Bauausschuss, der sich seit inzwischen mehr als zehn Jahren die Instandhaltung und Verschönerung der Schule zum Ziel gesetzt hat. „Wir sind zwar diejenigen, die planen und organisieren. Aber ohne die vielen Helfer könnten wir nur wenig bewirken", loben die Verantwortlichen die Schar der Freiwilligen, die auch in diesem Jahr ihrem Aufruf zur Mithilfe gefolgt sind. Ein besonders dickes Lob sprechen sie JRS-Hausmeister Uwe Neudeck aus, der sich zudem auch im Bauausschuss engagiert.

Das Ziel, das sie sich gesetzt haben, ist nicht ohne: 415 Quadratmeter Fläche werden an den beiden Heim(at)werker-Tagen gestrichen. Zusammen mit Malermeister Gebhard Baitinger, als Schüler-Vater ist er der Schule verbunden wurden, die Wände im Vorfeld vermessen und ein Kostenvoranschlag erarbeitet. Dieser wurde, wie bei den vorangegangenen Aktionen auch, an die Stadtverwaltung weitergereicht.

Bei der Farbauswahl, auch das hat Tradition, hat man sich an den bereits verwendeten Farben orientiert. Der Eingangsbereich zur Mediathek wird maisgelb gestrichen. Im hinteren Bereich des Ganges wird der inzwischen schon sehr fleckige Farbton „Granat" aufgefrischt und die besonders schadhaften Stellen ausgebessert. Die gegenüberliegende Wand wird mit „Kiesel 15" gestrichen. Diesen Farbton verwenden auch die Heim(at)werker, die im darüber liegenden Flur zugange sind. Mit einem etwas dunkleren Grau-Ton werden die Fensterleibungen eingefasst. „Zwar wurden die Fenster hier nicht, wie vorgesehen, im Sommer ausgetauscht. Aber wir wollten mit dem Streichen jetzt nicht länger warten", sagen Heike Zieher und Andreas Schlüter. Man habe den Farbkatalog und sollte nach dem Fenstereinbau nachgebessert werden müssen, könnte man den passenden Farbton jederzeit nachmischen.

Neben den beiden Gängen werden auch das Zimmer der Beratungslehrerin an der Schule und Raum 37 gestrichen. „Nachdem dort eine Schallschutzdecke eingebaut wurde, ist das Zimmer jetzt sehr streichbedürftig", erklären die Heim(at)werker. Wie die Wand im Erdgeschoss werden die Rückwand und die Fensteraussparungen maisgelb gestrichen, für die restlichen beiden Wände werden die Pinsel in die Eimer mit der Aufschrift „Latexseidenglanz Weiß" getaucht. Wenn Bauausschuss, Eltern und Schüler heute nachmittag ihren Einsatz beenden, werden sie knapp 100 Liter Farbe verstrichen haben. „Das sind nicht nur Verschönerungsarbeiten sondern dient auch der Instandhaltung der Schule", betonen die freiwilligen Helfer, bevor sie wieder zu Pinsel und Farbwalze greifen.

(Artikel erschienen am 05.11.2011 im Gäubote Herrenberg. Wir danken der Redaktion des Gäubote für die freundliche Genehmigung des Nachdrucks. Siehe auch www.gaeubote.de).

 

 

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