Verkehrserziehung

Die Verkehrserziehung der JRS, die in Zusammenarbeit mit den beiden weiteren Markweg-Schulen durchgeführt wird, bietet ihren Schülerinnen und Schülern abgestimmt für die verschiedenen Jahrgangsstufen ein umfassendes Angebot.

 

2011-11 Schulbusbegleiter 05 web 2011-11 Inliner 03 web Slalom 

2010-06 Verkehrssicherheitstag 06 web 2010-11 Schulbusbegleiter 02 web

Ein großer Schritt für die Kleinen
 
Herrenberg: Polizei und Busunternehmen informieren im gemeinsamen Anschauungsunterricht für Fünftklässler im Schulzentrum Markweg
 
Gäubote Herrenberg, 07.10.2021
 
betreuender Lehrer: Dominik Kirgis
 

So jedenfalls nicht: Fünftklässler des Markweg-Zentrums lernen das richtige Einsteigen - und das falsche    GB-Foto: gb
 

Der Wechsel auf die weiterführende Schule ist für viele Zehnjährige verbunden mit der erstmaligen eigenständigen Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel auf ihrem täglichen Schulweg. Ein großer Schritt, dem die Kinder mit Spannung, manche Eltern allerdings mit Bangen entgegensehen. Kennen sie doch die Gefahren, die an und in Bussen und Bahnen lauern, wenn man sich falsch verhält, wie es in einer Pressemitteilung heißt.

Um Fehlverhalten vorzubeugen, wurde das Projekt „Busfahren - aber richtig!" ins Leben gerufen, mit dem das Polizeipräsidium Ludwigsburg gemeinsam mit örtlichen Busunternehmen den Fünftklässlern in der Region bei der regelkonformen Nutzung von Bussen und Bahnen auf die Sprünge hilft. So auch diese Woche wieder im Herrenberger Markweg-Schulzentrum, wo unter der Leitung des Verkehrsbeauftragten des Andreae-Gymnasiums, Zoltan Borlan, alle zehn fünften Klassen der drei weiterführenden Schulen das richtige Busfahren erlernen.

Nacheinander durchlaufen die Fünftklässler ein Programm, bei dem sie zunächst von Vertretern des Referats Prävention des Polizeipräsidiums Ludwigsburg, Standort Böblingen, auf mögliche Gefahren im Straßenverkehr und bei der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel hingewiesen werden und Tipps erhalten, wie sie diese vermeiden oder im Ernstfall meistern können. „Eine besondere Gefahrenstelle ist immer die Bushaltestelle", meint Polizeibeamtin Julia Schmalz. „Dort wird geschubst und gedrängelt, gleichzeitig sind viele Kinder unaufmerksam, da mit dem Handy beschäftigt. Viele haben Stöpsel im Ohr und hören daher auch nicht, was um sie herum passiert." Dass die Fünftklässler gleich in den ersten Unterrichtswochen vor diesen Verhaltensweisen gewarnt werden, hält sie für extrem wichtig.

Eine besondere Gefahrenstelle ist immer die Bushaltestelle
Julia Schmalz

Über diese sicherheitsrelevanten Punkte hinaus beinhaltet der von der Polizei durchgeführte theoretische Teil des Projekts auch Aspekte der Sozial-, Umwelt- und Gesundheitserziehung, die sowohl bei Schulbusfahrten, wie auch bei den Busfahrten zum Hallenbad, ins Schullandheim oder bei Klassenausflügen von Bedeutung sind und in Teilen auch auf die Fahrt mit der S-Bahn übertragen werden können.

Besonders spannend ist im Anschluss der praktische Teil der Schulung im Bus, den auch in diesem Jahr wieder das Busunternehmen Däuble übernommen hat. In kindgerechter, launiger Sprache erläutert Geschäftsführer Herbert Däuble, was im Bus möglich ist und was es unbedingt zu vermeiden gilt. Er macht auf die Anschnallpflicht aufmerksam und nimmt den Kindern mithilfe von Freiwilligen die Angst, von sich schließenden Türen eingeklemmt zu werden.

Höhepunkt der Unterweisung im Bus ist wie immer die Rundfahrt über die Kalkofenstraße zurück zum Schießtäle, in deren Verlauf mit zwei Vollbremsungen bei Tempo 15 die Kinder erfahren, welche Kräfte dadurch entfesselt werden und wie wichtig es daher ist, im Bus einen festen Halt zu haben. „Wenn ein bisschen was hängenbleibt, ist es nicht schlecht", meint Däuble. Auch er hält das Projekt wichtig für das Gefahrenbewusstsein der Kinder und die daraus folgende Unfallvermeidung. Dass sie in dieser Doppelstunde eine Menge gelernt und erfahren haben, bestätigen die Kinder mit leuchtenden Augen. „Die Vollbremsung hat gesessen!", meint ein Mädchen. „Da kriegt man schon Respekt."    -gb-.

(Artikel erschienen am 07.10.2021 im Gäubote Herrenberg. Wir danken der Redaktion des Gäubote für die freundliche Genehmigung des Nachdrucks. Siehe auch www.gaeubote.de).

Schulradler begleiten Kinder in den ersten Tagen zur Schule
 
 
Gäubote Herrenberg, 16.09.2020
 
betreuender Lehrer: Dominik Kirgis
 

gb/GB-Foto: gb

Affstätt — Der ADFC hat in Affstätt ein Schulradlerprojekt für Affstätter Schüler angeboten. Nach einer kurzen Einweisung durch Peter Würffell, ADFC-Tourenleiter und Koordinator des Schulradlerprojekts, ging es los. Elf Schüler aus Affstätt, die ihre ersten Schultage am Markweg-Schulzentrum erleben, setzen sich in zwei Gruppen mit dem Fahrrad in Bewegung. Geführt werden die Schulradler von vier erwachsenen und drei jugendlichen Begleitern. In ihren gelben Westen sind sie kaum zu übersehen und bilden jeweils den Anfang und das Ende einer Radlergruppe. Ziel des Schulradlerprojekts ist es, die Schüler in den ersten zwei Wochen auf ihren Fahrten zur Schule zu begleiten. Dabei lernen sie das Fahren in Gruppen und das Verhalten an Gefahrenpunkten kennen. Auch die Fahrtüchtigkeit der Räder steht ganz oben auf der Agenda. Hier sind die Eltern gefragt, ihren Kindern  eine sichere Ausrüstung und einen Fahrradhelm zur Verfügung zu stellen. Das Projekt steht unter der Leitung der ADFC-Ortsgruppe und wird unter anderem von der VCD-Ortsgruppe, der Stadt Herrenberg, der Polizei und den Schulen unterstützt. In diesem Jahr stand es beinahe schon vor dem Aus. Wegen Corona hatten sich kaum Eltern für eine Teilnahme ihrer Kinder gemeldet. Dem Einsatz einer engagierten Mutter aus Affstätt und der Bereitschaft des ADFC, das Projekt in nur einem Teilort durchzuführen, ist es zu verdanken, dass auch in diesem neuen Schuljahr das Schulradlerprojekt für die Fünftklässler in Herrenberg stattfindet. So konnten noch während der Sommerferien die Aff-stätter Eltern der neuen Schüler vom Andreae-Gymnasium, der Jerg-Ratgeb-Realschule und der Vogt-Heß-Gemeinschaftsschule gezielt angesprochen werden.

(Artikel erschienen am 16.09.2020 im Gäubote Herrenberg. Wir danken der Redaktion des Gäubote für die freundliche Genehmigung des Nachdrucks. Siehe auch www.gaeubote.de).

Bis sich alle Fünfer sicher fühlen
 
Heim(at)werker Schulradler begleiten die neuen Schüler ins Herrenberger Schulzentrum Markweg
 
von Thomas Morawitzky, Gäubote Herrenberg, 14.09.2019
 
betreuender Lehrer: Dominik Kirgis
 

Tim Turek ist einer der erwachsenen Schulradler, die dafür sorgen, dass die neuen Fünftklässler sicher
im Schulzentrum Markweg ankommen    GB-Foto: Holom
 

Ein neues Schuljahr hat begonnen. Die Schüler kommen zu Fuß ins Schulzentrum Markweg, werden von ihren Eltern gebracht oder sitzen auf dem Rad. Die Radler der fünften Klassen sind es, für die nun eine Gewöhnung an den täglichen Stadtverkehr beginnt. Die Schulradler helfen dabei: engagierte Schüler und Erwachsene, die Neulinge auf ihrem Weg begleiten. Peter Würffell gehört zu ihnen.

An ihren gelben Westen erkennt man sie. Diese Westen haben, fast vergessen, nicht nur eine politische, sondern vor allem eine rein praktische Signalwirkung: Sie leuchten auf der Straße, sie sorgen für Sichtbarkeit. Und wo Kraftfahrzeuge nicht langsam um die Ecke biegen, kann eine solche Eigenschaft Leben retten. Der letzte im Zug der Fahrräder, die am ersten Schultag von Kuppingen zum Herrenberger Markweg ziehen, ist Peter Würffell. Das Schlusslicht bildet er, weil dies die Position ist, von der aus sich das Radfahrverhalten der Schüler am besten beurteilen lässt. Würffell ist es, der den Schulanfängern nach ihrer ersten Fahrt ein Feedback gibt. Er hat sie nicht angeführt, er hat sie beobachtet, hat wahrgenommen, wo ihre Schwächen liegen. Ein Mädchen beispielsweise war an diesem Tag mit einem Fahrrad unterwegs, viel zu klein für das Kind, zu klein für die Gruppe und ausgestattet mit einer fehlerhaften Gangschaltung. „Ich möchte das Mädchen nicht demotivieren", sagt Würffell, „aber es ist wichtig, dass die Eltern ein Signal bekommen." Solche Signale an die Eltern der Schüler haben zumindest schon bewirkt, dass eine größere Zahl von ihnen nun über Körbe an ihren Fahrrädern verfügt, in denen sie ihre manchmal schweren Taschen abstellen können - damit ist Peter Würffell sehr zufrieden.

Die Schulradler am Markweg gibt es seit fünf Jahren; ins Leben gerufen wurden sie von Veronika Gerlach, damals Vorsitzende des Elternbeirats, und Lutz Rasemann, Lehrer und Verkehrsbeauftragter am Andreae-Gymnasium. Die Aufgabe der Radler besteht darin, die neuen Fünftklässler des Jahres an den Markwegschulen auf ihrem täglichen Radweg zu begleiten - „so lange, bis sie sich sicher fühlen", sagt Peter Würffell. Meist ist dieses Ziel innerhalb von zwei Wochen erreicht.

An jedem Schultag in diesen Wochen treffen sich die Radler, die Schüler und ihre Begleiter also, an einem bestimmten Punkt ihrer Gemeinde, zu einer bestimmten Uhrzeit. Sie besprechen sich kurz, dann startet der Radler-Trek zum Schulhaus. Für Peter Würffell bedeutet dies ein sehr frühes Aufstehen, lange vor 6 Uhr schon: „Schließlich möchte ich auch frühstücken", sagt er. „Auf nüchternen Magen geht das nicht "

Mehrere Erwachsene und zwei Schüler gehören zur Gruppe

Peter Würffell stieß vor drei Jahren zur Schulradlergruppe. Außer ihm gehören ihr im Augenblick Rainer Steinkamp aus Affstätt, Martina Gottschall und Werner Preiss aus der Herrenberger Kernstadt als Erwachsene an, zudem Hannah Koch und Tim Turek als Schüler, die schon von Beginn des Projekts an mit dabei sind, Tillman Sarnowski und Niklas Abt als Schüler aus Nufringen - eine im Grunde natürlich viel zu kleine Zahl ehrenamtlicher Radler.

Würffell ist Mitglied der Herrenberger Ortsgruppe des ADFC, des Allgemeinen Deutschen Fahrrad Clubs, dort Tourleiter und Kassier. Er wurde von Veronika Gerlach gebeten, sich bei den Schulradlern einzubringen, er tat dies bereitwillig und begeistert. „Ich finde es gut, wenn Kinder frühzeitig erfahren, dass Radfahren etwas Schönes ist", sagt er. „Es macht Spaß und sie kommen frisch zur Schule." Natürlich möchte Würffell die Schüler als Radler auch mit der Existenz des ADFC bekanntmachen, setzt sich im Böblinger Kreisverband des ADFC für das Herrenberger Projekt ein, beantragte Vereinsgelder, die den Schulradlern ein soziales Gruppentraining im Herrenberger Waldseilgarten und einen Erste-Hilfe-Kurs ermöglichten, der leider kaum besucht wurde.

Peter Würffell ist 67 Jahre alt: „Ich kann es selber kaum glauben", sagt er, „aber Radfahren hält ja auch fit." Er arbeitete als Ingenieur für einen bekannten Konzern, entwickelte Fahrwerke. „Dieses Thema", sagt er, „habe ich hinter mir gelassen. Ich habe immer davon geträumt, mich eines Tages, wenn ich dem Auto nicht mehr beruflich verbunden bin, mehr dem Fahrrad zu widmen."

„Ich fühle mich verpflichtet, zu helfen"

Der lange gehegte Traum ging in Erfüllung. Peter Würffell ist auch im Ruhestand noch, wie er sagt, „selbstbestimmt berufstätig", verfügt über ein Büro, in dem eins seiner Fahrräder steht. Ein Elektrorad besitzt er nicht. Er lebt im Herrenberger Ehbühl und fährt in diesen ersten Schultagen an jedem Morgen nach Kuppingen. „Ich fühle mich verpflichtet, zu helfen, weil ich gemerkt habe, wie notwendig das ist", sagt er. Von Jahr zu Jahr wechselt die Route, die er radelnd betreut - abhängig ist dies von den aktuellen Erfordernissen: „Wenn einem das wichtig ist", sagt er, „dann fährt man auch nach Kuppingen."

Im Jahr 2019 also ist es Peter Würffell, der die Schüler Kuppingens zum Markweg begleitet. Nicht umsonst, wie er schon am ersten Tag bemerkt hat: „Im Schießtäle sind die Schüler zum Teil wild durcheinander gefahren", erzählt er, „da kann auch Gegenverkehr kommen, dabei können gefährliche Situationen entstehen."

(Artikel erschienen am 14.09.2019 im Gäubote Herrenberg. Wir danken der Redaktion des Gäubote für die freundliche Genehmigung des Nachdrucks. Siehe auch www.gaeubote.de).

Mit Brille wie im Rausch
 
Herrenberg: Verkehrssicherheitstag im Markweg.
 
von Thomas Morawitzky, Gäubote Herrenberg, 16.05.2017
 
betreuender Lehrer: Dominik Kirgis
2017-05 Verkehrssicherheitstag 01 web
Schüler testen ihre Reaktionsfähigkeit mit der Rauschbrille    GB-Foto: Bäuerle
 

Verkehrssicherheit ist wichtig. Dabei geht es auch Tag für Tag um ein ruhiges und rücksichtsvolles Miteinander auf dem Schulweg. Im Schulzentrum Markweg lernen Schüler sich umsichtig zu verhalten, sie lernen spielerisch Gefahren und Risiken kennen und staunen nicht schlecht, wenn sie im simulierten Rausch der Trickbrille über den Schulhof stolpern und dabei, sehr nüchtern, feststellen, dass man so eigentlich nicht sicher unterwegs sein kann mit Auto, Moped oder Fahrrad.

Die beiden, die da staunen, heißen André Pietsch und Peter Sandu, sie sind 15 und 16 Jahre alt und besuchen, wie alle Schüler, die am Montagvormittag am Verkehrssicherheitstag der Markwegschulen teilnehmen, eine achte Klasse. Zum 13. Mal schon veranstalten die Schulen in diesem Jahr ihren Sicherheitstag. Angeregt wurden sie dazu vom Kultusministerium des Landes, das die Verkehrs- und Mobilitätserziehung fest im Schulcurriculum verankern möchte. Das Fahrrad soll im Mittelpunkt stehen - und deshalb sind Fahrräder auch überall auf dem weiten Areal zwischen dem Andreae-Gymnasium, der Jerg-Ratgeb-Realschule und der Vogt-Heß-Schule zu sehen.

Im Verbund mit dem Rad fahren

Eine große Fahrradgruppe steht am Eingang zum Schulzentrum - es ist die Klasse 8a der Jerg-Ratgeb-Schule, weit mehr als 20 Schüler, die sich an ihre Fahrgestelle lehnen. Peter Würffell, Mitglied im Vorstand der Herrenberger Ortsgruppe des ADFC, des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs, und Veronika Gerlach, Vertreterin des Gesamtelternbeirates, leiten die Gruppe; auch Tim Turek, ein Schüler des AGH, spielt eine wichtige, koordinierende Rolle. Die 8a soll, sehr praktisch, lernen, in einem großen Verbund zu fahren, lernen, wie man sich in einer großen Radfahrergruppe verständigt, auf den Verkehr und aufeinander reagiert. Darum setzt sich diese große Gruppe nun langsam in Bewegung.

Im toten Winkel

Nahebei stehen Busse der Unternehmen Däuble und VBN/BNV - sie beteiligen sich wiederum in Kooperation mit dem Verband baden-württembergischer Busunternehmer am Verkehrssicherheitstag; von ihnen lernen dieSchüler das Verhalten in und am Bus. Jenseits des Bahndammes demonstriert die Herrenberger Fahrschule Halanke anschaulich, was ein „toter Winkel" ist; weit vorne in der Kalkofenstraße erproben Fachkräfte des Ludwigsburger Polizeipräsidiums die unterschiedlichen Anhaltewege, die einer benötigt, wenn er zu Fuß, auf dem Fahrrad, auf Inlinern, mit Auto, Skateboard oder Motorrad unterwegs ist - und Schüler werden bei diesen Tests zu Stuntmen.

Im Hof der Jerg-Ratgeb-Schule kann Andreas Schill, ein Abgesandter des Nufringer Radhofs Schill derweil Erfreuliches feststellen. Schill prüft die Räder der Schüler, stellt fest, dass in den Reifen fast aller Räder zu wenig Luft ist, was auch zur Ursache von Unfällen werden kann - aber er findet tatsächlich keinen Grund, den Zustand der Schülerbremsen zu bemäneln. Er staunt: „Ich habe noch kein Rad mit Bremsproblemen gesehen, heute. Das ist deutlich besser, als in den Jahren zuvor!"

Von der ersten bis zur sechsten Schulstunde dauert der Verkehrssicherheitstag, an dem die Schüler von einer der sechs Lehrstationen zur nächsten gehen und an jeder, betreut von Lehrern, Eltern oder Fachleuten, etwas erfahren, das wichtig ist im täglichen Straßenverkehr. Vier achte Klassen des Andreae-Gymnasiums, rund 110 Schüler, wandern so umher, fünf Klassen der Jerg-Ratgeb-Schule und zwei Klassen der Vogt-Heß-Schule. Auf dem Hartplatz zwischen Jerg-Ratgeb und Vogt-Heß dort, wo auch Andreas Schill schraubt und prüft und der Herrenberger Radhändler Holczer zu einem anderen Parcours einlädt, erleben sie ihre erstaunlichsten Abenteuer; dort setzen sie die Rauschbrillen auf. Andre Pietsch und Peter Sandu haben sie eben abgenommen. Gerade ist einer von ihnen noch über eine blaue Pylone gestolpert, hilflos geradezu. „Das hat Spaß gemacht!", sagt er nun. Aber so einfach, wie er dachte, war es nicht, mit der Promillesimulation auf der Nase gerade zu gehen - und ein Auto zu steuern, das würde er sich in solch einem Zustand niemals zutrauen.

(Artikel erschienen am 16.05.2017 im Gäubote Herrenberg. Wir danken der Redaktion des Gäubote für die freundliche Genehmigung des Nachdrucks. Siehe auch www.gaeubote.de).

 

Vandalismusschäden gehen deutlich zurück
 
Herrenberg: Zwölf neue Busbegleiter für die beiden Schulzentren ausgebildet - Seit elf Jahren läuft das Projekt
 
von Francisco Albert, Gäubote Herrenberg, 17.11.2016
 
betreuender Lehrer: Dominik Kirgis
 
2016-11 Schulbusbegleiterausbildung 01 web

Die künftigen Schulbusbegleiter übten auch Rollenspiele    GB-Eoto: Holom
 

Die beiden Herrenberger Schulzentren Längenholz und Markweg verfügen Überzwölf neue Schulbusbegleiter: Die Jerg-Ratgeb-Realschule hat in Zusammenarbeit mit dem Polizeipräsidium Ludwigsburg zwölf neue Schulbusbegleiter ausgebildet. Auch vom Schickhardt-Gymnasium sind zwei Schüler dabei.

„Hey, du darfst das nicht", sagt ein Schüler zu einem anderen, der gerade so tut, als ob er einen Stuhl mit Farbstiften beschmieren würde. Die zwölf Schüler der Klasse sieben üben im Feuerwehrhaus Herrenberg, wie sie sich bei Vandalismus richtig zu verhalten haben. Wenn der Mitschüler nicht spurt, wird der Fall umgehend dem Busfahrer mitgeteilt. Anschließend landen die Fälle beim Verkehrssicherheitsbeauftragten des jeweiligen Schulzentrums. Der arbeitet diese Fälle auf und geht sie später mit den ausgebildeten Begleitern durch. Dafür finden regelmäßig Besprechungen statt.

Verkehrssicherheitsbeauftragter der Jerg-Ratgeb-Realschule ist Dominik Kirgis (32). Er unterrichtet Deutsch, Geografie und Geschichte und übt das Amt im ersten Jahr aus, mit dem Ziel, dass Schüler sicher zur Schule kommen und wieder zurück.

"Schulbusbeglelter sind keine Petzen, sondern sie melden Straftaten" Detlef Langer

Im Schnitt werden pro Jahr zehn Schüler zu Schulbusbegleitern ausgebildet und bleiben es in der Regel bis zum Schulende. „Die Resonanz ist immens", sagt Kirgis. Aber nur diejenigen, die täglich Bus fahren, können auch Schulbusbegleiter werden.

„Die Ausbildung ist sehr praxisnah", betont Kirgis. An zwei Tagen bekommen die Schüler ein intensives Kompetenz-Training. Anhand von Rollenspielen werden Gefahrensituationen nachgestellt. Dabei lernen die Schüler, wie sie sich richtig ausdrücken und auftreten. Sie lernen auch, Verantwortung zu tragen. Der Wille der Schüler macht sich bemerkbar und ist nicht unbegründet: „Ich freue mich sehr über meine neue Aufgabe. Ich habe schon einmal eine Rauferei im Bus erlebt und konnte nichts tun. Jetzt weiß ich, was zu tun ist", sagt die 13-jährige Realschülerin Lea-Chiara Bsonek.

Detlef Langer (54), Präventionsbeauftragter des Polizeipräsidiums Ludwigsburg, leitet das Seminar. Er begleitet das Projekt seit dem ersten Tag in Herrenberg. Der Hintergrund war die zunehmende Anzahl von Vandalismusschäden in Schulbussen. Um dem entgegenzuwirken, wurde dieses Projekt in Herrenberg ins Leben gerufen, gemeinsam mit den Busunternehmen und den jeweiligen Schulen. Davor gab es dieses Projekt schon an anderen Schulen im Land.

Das Vorhaben zahle sich aus, sagt Langer. „Laut Busunternehmen sind die Schäden von etwa 150000 Euro im Jahr auf etwa 30 000 Euro gesunken." Obendrein finden Schulbusbegleiter große Akzeptanz bei ihren Mitschülern. „Die meisten kommen erst gar nicht auf die Idee, etwas zu machen, wenn sie einen Begleiter sehen." Ihm ist es auch wichtig, eines zu vermitteln: „Schulbusbegleiter sind keine Petzen, sondern sie melden Straftaten. Das ist der große Unterschied." Das kommt auch so bei den Schülern an. Darüber hinaus freue er sich am meisten über die Persönlichkeitsveränderungen der Schüler. „Viele haben eine sehr starke Persönlichkeit angenommen und engagieren sich vermehrt ehrenamtlich." Das sei der größte Erfolg aus Langers Sicht. Auch die Busfahrer freuten sich über die Arbeit der Schulbusbegleiter, weil es in den Bussen dann wesentlich ruhiger sei. Weniger erfreut zeigt er sich über die Tatsache, dass die Zahl der Gymnasialschüler, die sich beteiligen, zurückgegangen ist. „Es liegt an den Eltern, die es ihren Kindern nicht erlauben." Der Grund dafür ist unbekannt.

(Artikel erschienen am 17.11.2016 im Gäubote Herrenberg. Wir danken der Redaktion des Gäubote für die freundliche Genehmigung des Nachdrucks. Siehe auch www.gaeubote.de).

Schulradler sorgen für mehr Sicherheit
 
Herrenberg: Projekt für neue Fünftklässler im Markweg-Schulzentrum hat sich bewährt und geht jetzt in die zweite Runde
 
von Dietmar Denner, Gäubote Herrenberg, 23.09.2016
 
betreuender Lehrer: Dominik Kirgis
 
2016-11 Schulradler 01 web

Das Team der Schulradler kümmert sich um die Verkehrssicherheit    GB-Eoto: Bäuerle
 

Rund 2000 Schüler besuchen das Schulzentrum im Herrenberger Markweg. Viele von ihnen kommen mit dem Fahrrad. Auch die neuen Fünftklässler. Damit sie sicher zur Schule gelangen, mögliche Gefahren auf dem neuen Schulweg erkennen und am Zielort wissen, wo sie ihren Drahtesel abstellen können, gibt es auch in diesem Jahr die Schulradler: Schüler der höheren Klassen, Erwachsene und mit Ronny Scholz sogar ein Ex-Radprofi zählen dazu.

Bereits zum zweiten Mal gibt es in diesem Jahr im Markweg das Schulradlerprojekt - mit mehr Teilnehmern und mehr Begleitern. „Die Eltern sind sehr beruhigt, dass ihre Kinder sicher zu Schule kommen", sagt Dr. Gudrun Schickler, Rektorin am Andreae-Gymnasium (AGH). Die Schulradler begleiten neue Fünftklassier, 42 an der Zahl, die sich mit dem Fahrrad aus ihren Heimatorten auf den Schulweg machen. 18 zum AGH, 16 zur Jerg-Ratgeb-Realschule und acht zur Vogl-Heß-Schule. Zwei Wochen lang zum Schuljahresbeginn sind sie morgens immer mit dabei. Die weitesten Strecken führen von Oberjesingen und Bondorf sowie von Öschelbronn und Tailfingen nach Herrenberg. Aber auch aus Kuppingen, Affstätt und Nufringen sowie aus Herrenberg haben Eltern ihre radelnden Fünftklassier angemeldet.

„Dieses Projekt ist ein Gewinn für alle", sagt Veronika Gerlach, die Vorsitzende des Gesamtelternbeirats in Herrenberg. Sie begann bereits im vergangenen Schuljahr mit den Vorbereitungen - in Zusammenarbeit mit der Polizei und den dieses Jahr beteiligten Schulradlern, zu denen auch der Ex-Gerolsteiner Radprofi Ronny Scholz gehört. Er begleitet die Fünftklässler auf dem Weg von Nufringen und Kuppingen in den Markweg. Schon im vergangenen Jahr engagierte er sich für diese Aktion - verpflichtet hat ihn gewissermaßen seine Frau Vanessa, die wie Veronika Gerlach Mitglied im Gesamteiternbeirat ist. Er wie auch die anderen Begleiter  - überwiegend Neuntklässler - demonstriert seinen Schützlingen, wo auf der morgendlichen Anfahrt potenzielle Gefahren lauern, zum Beispiel an der Kaufland-Kreuzung, wo die Grünphase für Fußgänger und Radler viel zu kurz sei, auf abschüssigen Strecken oder auch an den vielen Haus- und Straßeneinfahrten. Zu den Aufgaben der Schulradler gehört nicht zuletzt auch, den jüngeren Schülern zu zeigen, wo sie ihre Räder abstellen und ihre Helme verstauen können.

Leuchtende Warnwesten

Die Schulwegbegleiter sind allesamt mit leuchtenden Warnwesten ausgerüstet. Insgesamt gibt es sieben Strecken und 14 Begleiter. Sie müssen früh raus - denn in Bondorf beispielsweise beginnt die Radtour um 6.40 Uhr. „Für die Schüler hat das noch einen ganz positiven Nebeneffekt", sagt Zoltan Borlan, „sie kommen alle fit an der Schule an." Der 40-Jährige, der Erdkunde und Sport unterrichtet, ist seit diesem Schuljahr Verkehrsbeauftragter des AGH. Er löste damit Lutz Rasemann ab, der seinen Ruhestand angetreten hat.

Die Schulwegradler soll es, wie Schulleiterin Gudrun Schickler sagt, auch in den kommenden Jahren geben. Dies vor allem auch mit einem Ziel verbunden: „Wir wünschen uns, dass die Zahl der Elterntaxis kleiner wird." Denn der tägliche Schülertransport mit dem eigenen Auto, das Kurzparken an der Schule, das Ein- und Aussteigen, berge nicht wenige Risiken und Gefahren: „Da gibt es einige ganz neuralgische Punkte."

(Artikel erschienen am 23.09.2016 im Gäubote Herrenberg. Wir danken der Redaktion des Gäubote für die freundliche Genehmigung des Nachdrucks. Siehe auch www.gaeubote.de).

Mit dem Blick auf den toten Winkel
 
Herrenberg: Schüler des Markwegzentrums erfahren viel über Verkehrssicherheit.
 
von Thomas Morawitzky, Gäubote Herrenberg, 02.05.2016
 
betreuender Lehrer: Hermann Rösch
2016-06 Verkehrssicherheitstag 01 web
Beim Verkehrssicherheitstag wird auch Erste Hilfe beigebracht    GB-Foto: Holom
 

Zumindest am Mittwochvormittag scheint die Sonne. Das war 2015 nicht so, als die Markwegschulen ihren Tag der Verkehrssicherheit veranstalteten. Grundschüler, Hauptschüler, Realschüler und Gymnasiasten kamen deshalb zuhauf auf dem Rad zur Schule - und lernen dort nun nicht nur etwas übers Fahrradfahren dazu.

Verkehrserziehung gehört dazu im Schulzentrum Markweg. Alle Jahre wieder lernen die Schüler der achten Klassen am Verkehrssicherheitstag vieles, was sie sicherer macht, vor allem aber lernen sie, genauer hinzuschauen. Zum zwölften Mal findet der Verkehrssicherheitstag statt, rund 330 Schüler aller Markwegschularten gehen von Station zu Station - ein „Leuchtturmprojekt" ist das für Gudrun Schickler, die Leiterin des Andreae-Gymnasiums: „Wir bekommen überregionale Beachtung."

2016 markiert der Sicherheitstag einen Wechsel: Die Verkehrsbeauftragten Lutz Rasemann und Hermann Rösch verabschieden sich, sind noch im Amt, werden aber von ihren Nachfolgern Dominik Kirgis und Zoltan Borlan begleitet. Rasemann ist erkrankt, war aber maßgeblich an der Organisation beteiligt. Außer vielen Lehrern und Eltern sind lokale Unternehmen und Institutionen beteiligt, die mit dem Verkehr zu tun haben: Fahrschulen. Busunternehmen, Fahrradhändler, die Polizei, der Fahrradclub ADFC.

Das Projekt selbst ist sehr lange schon perfekt eingespielt; die sechs Stationen, an denen Fachleute, Lehrer, Eltern den Schülern Wissen über Gefahrsituationen vor allem im Schulverkehr vermitteln und ihnen Möglichkeiten aufzeigen, Unfällen vorzubeugen, gleichen sich von Jahr zu Jahr, sind von erwiesener Relevanz, interessant und manchmal sogar lustig. Im Hof der Jerg-Ratgeb-Realschule probieren Schüler die sogenannten Rauschbrillen aus, bei denen ein Effekt auftritt, der der Wirkung von mehreren Gläsern Alkohol entsprechen soll. Die Schüler schlingern kichernd und etwas verwirrt zwischen den Hütchen eines Fahrradparcours hin und her und versuchen, manchmal vergeblich, auf einem Hütchen einen Ball abzulegen.

Kleinere Reparaturen vor Ort

Jutta Kißling und Peter Krumpholz, beide Eltern, werfen neben den Schülern, die im Brillenrausch taumeln, kritische Blicke auf die Fahrräder, mit denen manche zur Schule gekommen sind. Eine Fahrradreparaturwerkstatt ist Bestandteil des Verkehrssicherheitstages. Hier erfahren Schüler, was ein sicheres Fahrrad ist und zumeist, dass ihr eigenes keines ist. „Ein sehr häufiger Fehler", sagt Krumpholz, „ist, dass die Bremszüge schlecht eingestellt sind, so dass die Bremswirkung zu gering ist. Man merkt sehr schnell, wer häufig mit dem Fahrrad fährt und es regelmäßig wartet." Einfache Reparaturen nehmen die Eltern vor; alles Weitere schreiben sie den Schülern auf einen Zettel und schicken sie in die Werkstatt.

Lehrer Gerhard Schray lässt die Schüler vor der Markweghalle Geschicklichkeit üben - da gibt es ein Band. das aufgespannt wird. tiefer und tiefer. unter dem die Schüler hindurchfahren; da gibt es die Aufgabe, so langsam zu fahren wie möglich, mit dem Fahrrad, ohne dabei jemals den Boden zu berühren. Hannah Koch, 14 Jahre alt, war schon 2015 beim Verkehrssicherheitstag mit dabei - als Stuntfrau, die auf auf einem Skateboard Bremswege demonstrierte. Schulbusbegleiterin ist sie außerdem. 2016 nun findet sie es gut, dabei zu sein, dazuzulernen: „Aber wozu das langsame Fahren gut sein sollte, das habe ich mich doch gefragt."

Hinter der Mensa zeigen die Schülermentoren des AGH realistisch, wie ein Unfall ablaufen kann und wie man erste Hilfe leisten sollte; draußen vor dem Schulzentrum, in der Kalkofenstraße, üben die Schüler das Verhalten am und im Bus, die Anhaltewege zu Fuß, mit Auto, Fahrrad, Kickboard, Skateboard und Motorroller.

Und jenseits der Gleise. nahe dem Bahnhof, stehen Jens Reichert und Canna Jürgens, Lehrer der Fahrschule Halanke, und erklären den Schülern, was ein toter Winkel ist. Um dies zu demonstrieren, sind die Fahrlehrer mit zwei Lastwagen gekommen. „Wie ist der Blick aus einem Lkw?" - diese Frage stellen sie den Schülern. Die Schüler streuen Tennisbälle auf die Straße, in jenen Bereichen, von denen sie glauben, dass sie dem Blick des Lkw-Fahrer unzugänglich sind. Das heißt: in den falschen Bereichen. „Meist streuen sie genau dorthin, wo der Fahrer gut sieht", sagt Reichert - nämlich unmittelbar hinter dem Fahrzeug. Der tote Winkel - ihn haben die Fahrlehrer mit Absperrketten markiert -liegt tatsächlich seitlich der Fahrzeuge.

„Ich fahre zwar nicht Fahrrad", sagt Albin Duraku, einer der Schüler, die diese Lektion gerade gelernt haben und nun sehr schnell weiter wollen. „aber ich hab gelernt, wie es im toten Winkel ist."

.

(Artikel erschienen am 02.06.2016 im Gäubote Herrenberg. Wir danken der Redaktion des Gäubote für die freundliche Genehmigung des Nachdrucks. Siehe auch www.gaeubote.de).

 

16 neue Schulbusbegleiter
 
Herrenberg – Zum neunten Mal beteiligt sich das Markwegschulzentrum an der landesweiten Initiative „Schüler-Fair-Verkehr" und bildete in den vergangenen Tagen 16 Schüler der siebten Klasse zu Schulbusbegleitern aus. Sie sollen nicht nur Streitereien auf dem Schulweg schlichten, sondern auch Präventionsaufgaben erfüllen.
 
von Vanessa Hörmann, Gäubote Herrenberg, 12.11.2015
 
betreuender Lehrer: Hermann Rösch
2015-11 Schulbusbegleiter 29 web JRS
neu ausgebildete Schulbusbegleiter der JRS im Schuljahr 2015/2016
2015-11 Schulbusbegleiter 30 web JRS und AGH 
alle Schulbusbegleiter im Schuljahr 2015/2016

Streit und Rangeleien zwischen Schülern beginnen schon bei der morgendlichen Busfahrt auf dem Weg zur Schule. Und auch zerstörungswütige Jugendliche schmieren ihre Kritzeleien immer wieder auf die Sitze der Busse. Situationen wie diese wären eine unlösbare Aufgabe für die Busfahrer ohne die Hilfe von ehrenamtlichen Schulbusgleitern, das weiß auch Hermann Rösch, Verkehrsbeauftragter an der Jerg-Ratgeb-Realschule im Markweg. „Viele Busfahrer sind lieber auf Strecken unterwegs, die von Schulbusbegleitern betreut werden. Seither gibt es viel weniger Konflikte." Der soziale Effekt sei riesig und entlastet auch den Unterricht.

Denn viele Hassbotschaften, die unterwegs ausgetauscht werden, tragen die Schüler mit ins Klassenzimmer. Lehrern sei es oft nicht möglich den Schülern etwas beizubringen, wertvolle Unterrichtszeit wird mit der Diskussion über die Streiterei auf dem Schulweg vergeudet. Die ausgebildeten Schulbusbegleiter leisten damit aber auch einen schulübergreifenden Dienst, indem sie Mobbing an der Quelle stoppen und bei Problemen eingreifen. Wie dieses Eingreifen vonstattengehen kann, lernen die Schüler an zwei Tagen im Herrenberger Feuerwehrgerätehaus. „Erst einmal werden die Konflikte herausgearbeitet und was passieren kann. Danach wird ihnen beigebracht wie man vorgehen und gewaltfrei agieren kann. Bei massiven Problemen macht es aber Sinn den Busfahrer ins Geschehen mit einzubeziehen", meint Detlef Langer.

Der Präventionsbeauftragte des Polizeipräsidiums Böblingen bildet seit vielen Jahren die Schulbusbegleiter mit den Verkehrsbeauftragten Hermann Rösch und Lutz Rasemann und Unterstützung des Busunternehmens VBN aus und weiß, dass das Engagement die eigene Persönlichkeit stärkt. So auch bei dem Schülerverkehrsmentor Tim. Seit drei Jahren ist der Schüler der Jerg-Ratgeb-Realschule Schulbusbegleiter. Seitdem engagiert er sich immer öfter ehrenamtlich, ist seit neustem nun auch ein Teil der Feuerwehr. Auch als er sich für ein Praktikum beworben hatte, erhielt er schnell eine positive Rückmeldung, aufgrund seines Engagements als Schulbusbegleiter. „So etwas kommt bei Betrieben gut an", sagt der Neuntklässler.

Auch an weiteren Projekten der Verkehrssicherheit beteiligt der Oberjesinger sich. Obwohl Tim einen der weitesten Wege zum Schulzentrum zurücklegt, ist er Teil der „Schulradler". In den warmen Monaten des Jahres begleitet er zwei bis drei Fünftklässler auf ihrem Weg zur Schule mit dem Fahrrad. Er gibt ihnen dabei wertvolle Tipps und sorgt für ihre Sicherheit.

(Artikel erschienen am 12.11.2015 im Gäubote Herrenberg. Wir danken der Redaktion des Gäubote für die freundliche Genehmigung des Nachdrucks. Siehe auch www.gaeubote.de).

 

Beitragsliste